Korsika Orion 2014

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Tag 5: Donnerstag, der 07.08

An diesem Morgen weckten uns laute Rufe und wüste Beschimpfungen. Ein Reiter auf seinem Pferd stand direkt neben Santinos Schlafstätte. Der Mann, wahrscheinlich der Pferdebauer, an dessen Haus wir gestern vorbei gekommen waren, schrie uns französische Worte ins Gesicht, dass man in diesem Nationalpark, in dem wir uns befanden, nicht wildcampen durfte. Ohne auf eine Reaktion zu warten, galoppierte er auf dem Hengst, den Hannes gestern so verzückt hatte, den Hügel hinauf. Aus Angst, er könne bald zurückkehren, standen wir auf und packten eilig unsere Rucksäcke und den Müll zusammen. Zum Frühstück gab es Krümel mit Aufstrich. Dann trotteten wir los. Das Land war hier ebener, die Hänge weniger rau und wir liefen zwischen saftigen Wiesen und Sträuchern. An einer Hütte, die wahrscheinlich Reitausflüge für Touristen anbot, sattelten wir ab und entsorgten unsere Mülltüten. Zumindest grasten ringsumher mehrere Pferde und auch ein Esel und ein Pony waren darunter. Eifrig begannen wir die Tiere mit Streicheleien zu verwöhnen, bis der Pferdebauer, der uns so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte, aus dem Haus trat. Schnell machten wir uns vom Acker. Wir liefen nur noch rund eine halbe Stunde weiter, denn vor uns tat sich eine Ebene auf, die zum Lac de Nino führte. Zwischen weiß und schwarz gemusterten Schafherden hindurch, standen wir alsbald am Ufer des Sees.

Leider war er mit Algen und Riet zugewuchert und man warnte uns davor, darin zu schwimmen, gar das Wasser überhaupt zu berühren. Trotzdem schien der Lac ein beliebtes Routenziel für Touristen zu sein, denn die Urlauber und Wanderer tummelten sich in Scharen rund um den See und die Fontaine, aus der wir nun Trinkwasser schöpften. Zur Mittagspause machten wir es uns im Schatten unter einer Kastanie bequem und beobachteten eine Familie, die, einer Karawane gleich, auf Mulis daher geritten kam. Zum Mittagessen gab es reichlich Butter-, aber auch einheimische Kekse. Nach dieser Rast liefen wir weiter und standen Minuten später auf dem höchsten Punkt unserer Wanderroute. Neben uns ragte in 200 Metern Höhe die Spitze eines 2000ers in den Himmel. Alle, außer Ele, Esther und Luis kl. begannen den Berg zu besteigen, der von kleinen Steinen und Geröll übersät war. Es dauerte länger als erwartet und als wir endlich ganz oben standen, umgab uns eine Wolke und ein kalter Wind wehte uns durch die Haare (bei Luis gr., Santino und Hannes nicht). Von oben konnte man den See erblicken, der nun ganz klein wirkte, Esther, Ele und Luis waren nicht zu sehen. Die Aussicht, sofern uns keine Wolke verhüllte, war grandios, auf einem anderen Berg konnte man Schnee in der Sonne glitzern sehen. Fleißig wurden die Kameras gezückt, während die anderen sich unten über eine Süßrunde hermachten. Ab nun ging es immer bergab, die Höhenmeter, die wir erklommen hatten, wollten wir nun wieder hinunter, um schlussendlich an der Küste am Meer zu stehen. Leider erwies sich das Absteigen ebenso anstrengend und belastete zusätzlich die Knie- und Beingelenke. Wir liefen bis zum frühen Abend und bangten schon um einen Schlafplatz, da das Gelände wieder so schroff geworden war, als wir endlich an einer der großen geteerten Straßen, die die Insel durchzogen, vor einem Campingplatz standen. Während die GL´s den Platz auskundschafteten, begafften wir Passanten, Wanderer und Autofahrer. Jedenfalls gönnten uns unsere drei Köpfe eine Nacht auf dem Campingplace, der sich als ziemlich heruntergekommen herausstellte, doch die Duschen waren inklusive. Leider kam nur eiskaltes Wasser aus den Leitungen und es gab auch kein Klopapier. Während also die einen unter der Dusche bibberten, köchelte man auf einer der Herdplatten Spaghetti Pesto und Spaghetti Bolognese. Es wurde dunkel und man warnte uns vor den Füchsen, die sich auf Nahrungssuche auf dem Campinggelände herumtrieben. Deshalb versuchten wir nach dem Abendessen alle unsere Sachen so gut es ging an einen hohen Holzzaun zu hängen. Beunruhigt schliefen wir als letzte auf dem Campingplatz, wieder unter einem grandiosen Firmament, ein.

Tag 7: Samstag, der 09.08

Wie bereits angedeutet, wurden wir recht früh und ziemlich unsanft geweckt. Zumindest empfand es Tim wohl nicht als besonders angenehm, eine grunzende Schweineschnauze vor seinem holden Antlitz vorzufinden, als er seine Äuglein aufschlug. Er fing prompt mit pöbeln an, um die morgendlichen Gäste des Platzes zu verweisen, allerdings verstanden die Cochons wohl kein Deutsch. Als sich Danny aus seinem Schlafsack bequemt hatte, um das wilde Viehzeug mit dem Wanderschuh zu bearbeiten, schnappten sie sich Mimmis Poncho inklusive Baguettes und verteilten den restlichen Inhalt unter den Bäumen. Da uns jetzt das Frühstück abhanden gekommen war, wurde der Rest auch mal aktiv und verräumte provisorisch sein Zeug. Tim bewarf die Schweine mit den angesabberten Baguetteresten. Dann flüchteten wir uns ins noch verschlafene Evisa, was auch sehr von der Schweinebande infiltriert worden war. Die GL´s parkten die Pimpfe in einer Seitengasse und schauten nach der auf der Karte eingezeichneten Gite d´ Etappe (in der Wanderer eigentlich billig schlafen konnten?). Diese sah aber zu sehr nach Wohnhaus/ Hotel aus, also mit Sack und Pack den Berg hoch zum Campingplatz. Dort standen wir dann noch vor 8.00 Uhr und natürlich war noch keiner da. Nur ne Ziege. Suppi! Ein paar gingen auf dem Campinggelände das ungespülte Cabonara-Zeug sauber machen und Wasser auffüllen, als die Besitzerin erschien. Ob wir reserviert hätten und Warum wir bitte das Wasser hier schon benutzen? Ein guter Start in den Tag! Ihr schwerhöriger Vater fand dann doch einen von allen anderen Campern abgelegenen Platz für uns, Panoramablick bis ans Meer inklusive, aber leider ohne Schatten! Während sich einige vor der Arbeit drückten und gen Dusche verschwanden, baute der Rest ein Sonnensegel aus Ponchos auf und stützte es mit Rohren ab, die im Gebüsch lagen. So ließ es sich aushalten. Nach Müsli-Frühstück wurde also unter dem Sonnensegel gechillt und Santo las weiter aus dem Pornobuch vor. Ab und zu mussten wir einem Auto den Weg frei machen, damit es auf den letzten Platz hinter uns fahren konnte. Französische Teens die in der näheren Umgebung campten, boten einigen von uns Kippen an, was natürlich sofort abgelehnt wurde. Das Keksmittagessen mit gestern gekauften Sachen, die aber teils schon wieder aussahen wie nach einer Woche Fahrt, wurde verdrückt und wir beschlossen, in Evisa unser Glück mal mit Straßensingen zu probieren. Die Aussicht auf einen Besuch in der Pizzeria spornte an. Also ging es gegen 15.00 Uhr runter ins Dorf, alle in Tracht gekleidet. Leider war mal gar nichts los, trotzdem sangen wir rund 3 Stunden am Brunnen. Santino schlug vor, einige von uns als bewunderte Touris auszugeben, die neben den Singenden stehen, applaudieren und Geld in unseren Pott werfen sollten. Leider stellten sich Chrissi, Ele, Luis gr. und Hannes recht umständlich an und nach rund 4 Mal Hin- und wieder Weglaufen, machten sich die ersten Besucher im Café nebenan lustig über uns. Als eine Family ihre Flaschen auffüllten, klappte es einmal dennoch. Allerdings reichte es nicht für Pizza. Die insgesamt eingenommen 2,53€ wurden in Pute und Paprika für den süß-sauren Reis investiert und jeder bekam noch ein Croissant. Gekocht wurde trotzdem relativ schnell und danach wollte die Hälfte schon ins Bett. Tims und Dannys Plan, noch die „Bar de la Poste“ zu besuchen, die ihnen von Freunden empfohlen worden war, scheiterte an Demotivation. Allerdings wollten dann auf einmal Hannes, Daniel und Julius auf die Dorfparty, die mittags überall ausgeschildert worden war, und nervten solange, bis Danny erneut eine Münze warf und verlor. Also ging es gegen 11 Uhr nochmal ins Dorf runter, Santo und Christian kamen auch noch mit. Bunt gemischtes Publikum (Alle Altersklassen, hauptsächlich Erwachsenes, Kinder die alles und jeden mit Konfetti bewarfen und ein paar von der Dorfjugend) ging vor der Dorfschule zu DJ Mucke und krassester Lasershow ab. Mittendrin 5 Pimpfe in Wanderschuhen und Flipflops. Danny sah sich das Spektakel nur von außen an und amüsierte sich köstlich. Leider hatte die Bar wegen des Events geschlossen. Hannes´ und Julius´ Versuche, sich vom DJ Deutsches wie „Das rote Pferd“ oder Helenes „Atemlos“ zu wüschen scheiterten und so ging es nach einigen kläglichen Antanz-Versuchen der Pimpfe mit dem französischen Weiberpack gegen halb 2 zurück zum Campingplatz. Im Schlepptau hatten wir ein Münchner Geschwisterpaar, das die Pimpfe dort kennengelernt hatten. Nach einer kurzen Grundreinigung legten wir uns zu den anderen, als weiter oben die erwähnten französischen Teenies zu pöbeln anfingen. Als jemand HELP brüllte, waren wir schon fast wieder in den Schuhen, aber es war wohl jemand schneller. Nach 15 Minuten war also wieder Ruhe und wir beendeten unseren ersten Ruhetag im Mondenschein.

P.S Elias fiel ins Schweinegitter vor dem Campingplatz! Die sollen eigentlich die Schweine daran hindern, auf das Gelände zu gelangen. Ele ging dann mit einem komplett blauen Bein und vielen Hämatomen zum Straßensingen.

Tag 8: Sonntag, der 10.08

Heute wurden wir, Gott sei Dank, nicht von Schweinen aufgeweckt! Als die GL´s uns irgendwann aus den Schlafsäcken prügelten, beziehungsweise Danny und Hannes sich rangelnd über alle anderen wälzten, stand man auf, raffte Schlafsäcke und Krimskrams zusammen und gönnte sich vor dem Weiterwandern noch einen Abstecher zu den exklusiven Klo’s, Duschen & Co. Gemächlich machten wir uns dann auf den Rückweg nach Evisa Dorfmitte, wo wir am Brunnen unsere Flaschen auffüllten und uns im Schatten einer Kastanie auf der anderen Straßenseite niederließen, um unsere Baguettes zu verspeisen. Leider stellte sich heraus, dass das der beliebte Platz der örtlichen Köter zum koten war und wir saßen direkt in der Hundescheiße. Wir ließen uns jedoch davon nicht aus der Ruhe bringen und frühstückten ausgiebig, während uns Passanten neugierig begafften. Aus dem Dorf heraus, über Stock und Stein, machten wir ordentlich an Höhenmetern wett. Als wir endlich wieder ebenen Boden unter unseren Füßen spürten, rasteten wir an einer alten Steinbrücke aus der Römerzeit und erfrischten uns im Fluss. Einige fanden es lustig, riesige Steine hinein zu werfen um die anderen zu benässen. Der Fluss war ein zu beliebter Badeplatz bei Touris um ungestört Mittagspause zu machen. Anschließend liefen wir weiter. An der nächsten Brücke, an der mindestens genauso viele Leute waren, hielten wir und gönnten uns wie immer zerbröselte trockene Kekse. Da jedoch jeder Hunger hatte, galt das Sprichwort: „Der Hunger treibt‘s rein“. Gesättigt und beeindruckt von den Touris, die die rund 7-8 Meter hohe Brücke hinunter sprangen, wollten die meisten Pimpfe alsbald folgen. Die GL´s waren schwer zu überzeugen, sprangen schließlich aber selbst und tolle Fotos entstanden. Gegen frühen Abend ging es dann weiter und nachdem noch ein paar Gruppenpictures auf einer anderen Brücke gemacht worden waren, machte Daniel den Vorschlag, nicht der Straße ins nächste Dorf Ota, das ein ganzen Stück bergauf lag, zu folgen, sondern es auf einer Abkürzung am Fluss entlang zu umgehen. Abkürzung hörte sich gut an, aber irgendwann gab es keinen Weg mehr und wir schlugen uns durchs Unterholz und Dornendickicht. Als wir bald darauf auf geeignetes Flachland stießen, beschlossen wir die Nacht am Fluss zu verbringen. Während Ele, Luis kl., Santo und Hannes sich aufmachten, nach einem Haus mit Trinkwasser zu suchen, vergnügten sich die anderen im Fluss und befreiten den Lagerplatz so gut es ging von kleinen Steinen, die überall herumlagen. Ele, Luis, Santo und Hannes irrten ca. eine halbe Stunde durchs Geäst, bis sie schließlich zwischen den Bäumen ein Haus weit oben auf dem Berg entdeckten. Nach dem Aufstieg, der eine weitere halbe Stunde dauerte und durch Felsen, Steilhänge, Rutschgefahr und die Vegetation erschwert wurde, standen sie irgendwann doch vor dem Friedhof von Ota. Da alles zugewachsen war und nirgends ein Weg langführte, kletterten sie kurzerhand über die Mauern und Zäune (was mit den Flaschen nicht ganz einfach war), und standen in einer der kleinen Gassen von Ota. Gleich kam ein älterer Mann angelaufen und pöbelte uns an und wollte uns, nachdem wir ihm erzählt hatten, dass wir Pfadfinder seien, auf den Campingplatz verfrachten. Da Wildcampen verboten war, drohte der Gute uns mit der Polizei, doch wir versicherten ihm wir würden nicht im Wald übernachten und noch heute bis in die nächste Stadt laufen. Da er uns hinterherlief, glaubte er uns anscheinend nicht, aber trotzdem zeigte er uns eine kleine Fontaine aus der wir Wasser schöpfen konnten. Der Mann beobachtete uns aus der Ferne, während er wahrscheinlich schon mit dem Campingplatz telefonierte. Durch diverse Gassen laufend, versuchten wir ihn abzuhängen und kletterten endlich wieder über den Friedhof. Als wir erschöpft und zerkratzt wieder im Tal bei den anderen ankamen, war es schon fast dunkel und das Essen immer noch nicht gemacht. Hannes ging daraufhin erst einmal nackig baden und nachdem sich die vier Wasserholer im Fluss erfrischt hatten, gab es endlich Pestonudeln mit Schafskäse. Esther ging es nicht gut und sie verkroch sich deshalb frühzeitig im Schlafsack, während die anderen den Abend mit ein paar Liedern ausklingen ließen.

Tag 13: Freitag, der 15.08

Die Sonne schien wie jeden Morgen mit heißen Strahlen auf unser kleines Lager herab. Diejenigen, die ihr aufgrund mangelndem Platz unter unserem provisorischen Sonnensegel schutzlos ausgeliefert waren, stahlen sich alsbald in den nahegelegenen Schatten, den Sträucher auf der anderen Seite des Trampelpfads spendeten, unter welche in der Dunkelheit am Abend unserer Ankunft bevorzugt uriniert worden war. Dementsprechend stank es und Hannes und Santino legten sich mitten hinein. Auch eine riesige Ameisenstraße, die sich über die Essenreste von gestern Abend hermachte, da alles noch auf dem Weg herumlag, störte. Unter dem Sonnensegel machte sich der französische Rustique-Käse durch seinen Geruch bemerkbar. Dieser wurde nun mit allerlei anderen Aufstrichen, die Danny, Luis gr., Luis kl. und Ele zusammen mit frischem Baguette in der Frühe im Ort besorgt hatten, verspeist. Die Einkäufer waren bei der Auswahl der Aufstriche äußerst kreativ und hatten nebst Nutoka und Marmelade auch Salzbutter, Knoblauchbutter (über die sich besonders Danny freute) und eine Spekulatius-Creme mitgebracht. Da erneut die rote Flagge gehisst war, also Badeverbot waltete, verbrachte man den Vormittag unter dem Sonnensegel, damit beschäftigt in Literatur wie „Der Schwarm“, „Tod und Teufel“ und „Der Sternenwanderer“ zu schmökern. Zudem hatte Danny bei einigen Pimpfen die Leidenschaft zum Doppelkopf-Spielen entfacht. Da Christian sich abermals beklagt hatte, endlich einmal im Hellen zu Abend zu essen, fiel das Mittagessen flach. Julius und Daniel verbrachten einige Stunden am Strand und arbeiteten an ihrem Teint, Elias und Luis gr., Luis kl., Christian und Hannes vergnügten sich anderweitig in der Stadt. Während langsam die Vorbereitungen für das heutige Abendessen, Spaghetti Cabonara, liefen, gingen Julius, Flo, Daniel und Santino an der Quelle Wasser holen. Das Abendessen lag im Magen und man entschloss sich zu einer Singerunde mit Tee an einer Feuerstelle vorne am Strand. Einzig Luis kl. blieb zurück. Nachdem man am Strand angekommen war, folgten viele dem Beispiel Santinos und Hannes´ und stellten sich barfüßig in die tobende Brandung. Da immer größere Wellen ans Land rollten, waren schnell einige Kleidungsstücke nassgespritzt und Florian wurde von einer besonders heftigen Welle von den Beinen gerissen und über den Kies gezogen – Beinverletzung inklusive. Die Singerunde begann und zog sich unter einem sternenübersäten Himmel dahin. Der Tee, gekocht mit Wasser aus der öffentlichen Hafentoilette, wurde von Julius und Santino wegen mangelnder Tassen aus den geleerten Pringles-Dosen gesüffelt. Die Ersten, die sich auf den Rückweg machten, waren Esther und Hannes, eine halbe Stunde später Ele, Luis gr. und Christian. Der Wind wurde zunehmend kühler und man versuchte sich ums Feuer herum mit Handtüchern zugedeckt zu schützen und Daniel schlief in Mimmis Schoß ein. Ca. halb Eins ließ man das Feuer niederbrennen und machte sich zurück zu unserem Schlafplatz auf. Dies war ein abenteuerliches Unterfangen, da hohe Wellen schon wie am Vormittag über unseren Weg brachen. Außerdem war es kein Leichtes die vielen Steine mit denen unser Weg übersät war, zu umgehen.

P.S. Danny hat sich das Abendessen über den Schoß geleert.

Tag 16: Montag, der 18.08

Von den Strandbesuchern, die schon vielzählig früh ans Meer gekommen waren, ließen wir uns nicht stören und machten es uns so gegen 10 an einer Felswand im Schatten bequem. Luis kl. Und Ele waren netterweise Baguette holen gegangen und so gönnten wir uns ein letztes Mal das korsische Brot mit fett Aufstrich. Mit Julius superneuer Unterwasserkamera wurden sofort Bilder geschossen. Die Aufmerksamkeit der Strandbesucher zogen wir auf uns, als Julius, Santino, Luis, Flo und Hannes mit Mimmi nebeneinander in der Brandung standen und für die Kamera ihre Ärsche entblößten. Das Zweite war, dass Ele sich die rieeeeesige Papptüte, in der die Baguettes gewesen waren, über den Kopf zog, Augen hineinriss und sich von Luis kl. über den kompletten Strand jagen ließ!! Gegen eins packten wir unser Zeug, verabschiedeten uns von der See und machten uns über den Strand auf, die Bushaltestelle zu suchen. Wir durchquerten ein letztes Mal Porto und verpassten fast den Bus. Da einzelne Grüppchen auf der ganzen Strecke verteilt liefen und Tim nur langsam vorankam, mussten einige zurück rennen, den anderen Beine machen und beim Tragen helfen, während einige versuchten, den Busfahrer zu bequatschen und hinzuhalten. Schließlich waren alle da und wir konnten in den Bus, der uns in die Hauptstadt Ajaccio (Adatschio *hust* Hannes) bringen sollte. Also fuhren wir auf den engsten Straßen durch die Berge, was des Öfteren zu krassen Staus und waghalsigen Umfahr-Aktionen führte. Auf dieser Fahrt konnten wir die Insel noch einmal in ihrer ganzen Pracht erleben, doch mit der Zeit fielen den meisten die Augen zu. Im Bahnhof von Ajaccio machten wir uns erst einmal breit und während Karten ausgepackt und restliche Süßrunden aufgezehrt wurden, planten unsere drei Köpfe den restlichen Verlauf der Fahrt. Da es weder Toiletten noch andere Wasserressourcen dort gab, machten sich kurzerhand kleine Grüppchen auf, zum einen einen Brunnen, zum anderen eine Pizzeria zu suchen, da wir uns heute die Pizza, die wir in Evisa nicht essen konnten, gönnen wollten. Chrissy & Santo fanden eine billige und während wir die Pizza bestellten, machte man sich erneut auf die Suche, diesmal nach einem geeigneten Schlafplatz, was sich angesichts des Verkehrs und der vielen Hochhäuser als äußerst schwierig herausstellte. Da keiner gewillt war, vor einer Schule in drei Kilometern Entfernung zu nächtigen, beschlossen wir, einfach unser Lager hinter dem Bahnhofsgebäude neben den zwei Bahnspuren aufzuschlagen. Während nun in der Dämmerung Pizza mit Mayo und Ketchup vom Vorabend geschlemmt und Cola, Eistee & Co, die einige noch mit Müsli fürs Frühstück im Supermarkt besorgt hatten, herumgereicht wurden, gedenkte man den letzten Jahren. Unsere letzte Großfahrt ging nun zuneige und danach würden wir die Gruppe auflösen. Weise Worte von den GL´s gabs, die zum einen nachdenklich für die Zukunft, aber auch freudig auf die Vergangenheit zurückblickend, stimmten. Wir genossen die letzten gemeinsamen Stunden mit Reden und Akrobatischem, und Luis kl. versuchte Salti an einer Hauswand hochrennend, zu machen.

Danke für die tolle Zeit!

O Servus´ Santino