Irland Lupus 2008

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Tag 2

In der Nacht wurden einige interessante Entdeckungen gemacht. Julia und Robert reden im Schlaf und Niki schnarcht. In aller Herrgottsfrühe hat auf dem Nachbargrundstück der Mensch angefangen mit seinem Bagger zu baggern und sein Hund kläffte den ganzen Morgen. Dies störte uns aber nicht weiter und wir schliefen bis halb 11. Nach einer Stunde war all unser Kram wieder in den Rucksäcken verstaut und es konnte weiter gehen. Zuerst  verabschiedeten wir uns von der alten Dame, auf deren Grundstück wir netterweise nächtigen durften und liefen anschließend weiter.

Es ging die Straße den Berg hinauf. Oben führte uns unser Wanderweg dann auf einen kleinen steinigen Pfad. Hier kristallisierte sich dann schnell die schnelleren und langsameren raus. Die zwei Gruppenleiter bildeten aber vorbildlich Front und Nachhut. Bevor wir eine kleine Trink- und Müsliriegelpause machten, verlor Niki blöderweise seinen Becher, weil er bei der Überquerung eines Baches das Gleichgewicht verlor. Danach liefen wir erst einmal eine ganze Weile, bis wir Hunger bekamen. Wir aßen Brot und genossen dabei den wunderbaren Blick aufs Meer. Nach einer verdienten Pause ging es dann auch schon weiter. Der Weg wurde leider immer steiniger und es war sehr unangenehm zu laufen. Zwischendurch gab es auch ein paar matschige Stellen, mit denen Julia, Nick und René so ihre Schwierigkeiten hatten. Froh darüber den Weg verlassen zu haben, holten wir uns erst einmal Wasser und machten eine Pause. Hierbei sahen wir auch den ersten Torf (der nicht, wie allgemein behauptet, überall rumliegt). Wir liefen den Berg hinab, weil unser Ziel der Strand war. Da wir hier aber nicht nächtigen konnten, liefen wir den Strand entlang, auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Hierbei kam uns plötzlich eine Kuhherde in die Quere. Niki verlor seinen Pullover und die gesamte Herde durfte ihn einmal als Fußabtreter benutzen. (Für Niki lief es an diesem Tag weniger gut, aber der Gute ist ja hart im nehmen!)

Oberhalb des Strandes fanden wir eine tolle Wiese mit einem wirklich pittoresquen Blick! Nick und ich gingen Wasserholen, während die anderen versuchten, die Kohte schneller + besser aufzustellen als gestern. Nach getaner Arbeit gingen wir alle ins Meer. Zum Abendessen gab es sehr leckeren „Reis mit Scheiß“. Abschließend las ich noch ein paar Seiten aus „Der Wilde Wald“ vor.

-Hanna-

Tag 4

Morgens haben wir erst einmal bis ca. halb 12 ausgeschlafen, da Robert dann erst aufgewacht ist. Er hat dann verkündet, dass wir heute 20 km laufen werden. Allerdings hatte er seine Brille noch nicht aufgezogen und konnte so unsere verdutzen Gesichter nicht sehen, was er sehr bedauerte. Als der Spaß dann vorbei war, verkündete er dass wir heute einen Ruhetag einlegen werden, was uns alle sehr erfreute!

Zum Frühstück genehmigten wir uns dann erst einmal Brot und gingen danach alle zusammen baden. Einige waren sogar so mutigen und wuschen sich ihre Haare. Das Wasser war richtig kalt, weswegen wir uns nach kurzer Zeit wieder zurück zum Lagerplatz begaben. Dort haben wir dann Karten gespielt, uns gegenseitig massiert oder einfach nur gechillt. Später sind einige von uns nochmal an den Strand und haben Julia sucht den/das/die Superfuß/Superknie/Superwade gespielt. (Auf was man nicht alles kommt, wenn man den ganzen Tag nichts zu tun hat…) Wir sind dann später Wasser holen gegangen und Nils hat den Topf gespült damit Julia und Annika den Pudding zum Mittagessen machen konnten. Wir saßen dann alle vor der Kohte und haben Kekse & Pudding gegessen. Robert, René und Hanna haben danach eine Runde Skat gespielt und Nick, Julia und Annika sind Wasser holen gegangen. Später waren alle, bis auf die Kartenspieler noch einmal am Strand. Zum Abendessen gab es leckere Ravioli mit Tomatensoße. Danach haben wir Tee gekocht und eine Weile Singerunde gemacht, bis alle müde wurden und wir uns in unsere Schlafsäcke verkrochen.

-Berenike-

Tag 9

Seine königliche Hoheit, Robert der I., erwachte. Es schien die Sonne auf sein mehr als pittoresque`s Antlitz. Wir packten unsere Sachen und es gab erstmal einen fetten Brunch. NICHT! Es gab Brot. Dann habe ich mir die Zähne geputzt, glaube ich zumindest.

Danach sind wir losgelaufen, zurück zur netten Dame mit ihrem überteuerten Pub-Shop. Die Pimpfe füllten dort unsere Trinkflaschen auf, während Hanna und ich in den Laden gingen und aus Mitleid 4L Milch für 5,60€ kauften. Wir fragten die Dame noch, ob man im nächsten Ort einkaufen könne. Sie bejahte es, war aber schon etwas angefressen, da wir die Nacht zuvor nicht in der von ihr empfohlenen Jugendherberge geschlafen hatten. Als wir wieder draußen waren, wollten gerade die Rucksäcke aufziehen, da kam die sehr erboste Dame aus ihrem Shop. Und warum? Nick hatte seinen Müllsack unauffällig in ihrem Laden verschwinden lassen wollen, was wohl nur mäßig erfolgreich endete. Den Müll wieder eingepackt, ging es weiter über die Landstraße Richtung Ballyferitter, wo wir einkaufen wollten. Wir kamen allerdings an einen geschlossenen Supermarkt vorbei, da war die Freude groß… Nun ja, wir dachten, die Frau hätte uns Müll erzählt und liefen weiter, um vom Lagerplatz zu einem Shop zu trampen. Nach ein paar hundert Metern kamen wir an einer Herberge vorbei, wo der versprochene Laden dann doch war. Wir kauften für einen Tag ein, denn die Preise waren vielleicht für absolut Bio-Handarbeit-Spezialware angemessen, für Aldi© -Produkte jedoch nicht. Dann eröffnete uns dieser Urlauber ausbeutende Mensch, dass wir so schnell nicht mehr an einem Supermarkt vorbei kommen würden und wir ließen noch viele, viele Euros bei ihm zurück. (Die wohl teuersten Käsenudeln meiner Pfadi-Karriere). Als alles verpackt war,  ging es weiter in Richtung Meer.

Irgendwann gelangten wir an den als Ziel auserkorenen Strand und mussten den Tränen nahe feststellen,  dass Baden verboten war. Zum Trost fanden wir jedoch den wohl schönsten Lagerplatz der Fahrt: Auf einer Anhöhe, umgeben vom Atlantik mit Aussicht auf Klippen und Berge. Die Wellen waren hier auch schon etwas höher, es entsprach einfach alles unseren Vorstellungen irischer Küste. Nachdem wir die Wiese von Exkrementen befreit hatten, bauten die Pimpfe die Kohte auf. Und, Oh Wunder, sie schafften es in 25 Minuten und gewannen sich somit ein „Fish and Chips“ Essen. Ich glaube aber, es war eine einmalige Sache… Es war noch recht früh am Tage und wir schauten uns ein wenig um. Wir kletterten auf ein paar Klippen herum und lasen die Sicherheitsanweisungen einer irischen Treppe (Always use the handrail!!!). Dann gab es auch schon Mittagessen. Danach wurde in der Sonne gefaulenzt und sich mit anderen Dingen die Zeit vertrieben, bis es Zeit war Abendessen zu machen. Nils und Julia kochten den Kartoffelbrei mit Würstchen. Nach dem Essen, was sehr gelungen war, machten wir noch Singerunde unter freien Himmel, bis es einigen zu kalt wurde und wir in die Kohte umzogen. Wir sangen noch ein Weilchen, machten eine Süßrunde und später haben wir noch unser Buch weitergelesen. Danach war dann wunderschöne Stille und ich konnte selig einschlafen.

-Robert-