Exploris 2007

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Gegen etwa sieben Uhr fuhren die Antaresianer vom Karlsruher Hauptbahnhof aus mit einem Regionalzug nach Mönchengladbach. Während der Fahrt (die etwa 7 Stunden dauerte), passierte nichts nennenswertes. In Mönchengladbach stiegen dann schließlich alle aus. Wir wurden dann auch von Pfadfindern aus anderen Bünden empfangen. Die Meuten sowie Libra wurden dann mit Bussen vom Bahnhof zum Lagerplatz im Schwalmtal gebracht. Die Sippe Lupus wanderte vom Bahnhof aus zum Lagerplatz. Auriga kaufte zuerst in Mönchengladbach bei Tengelmann Lebensmittel für das Hajken zum Lagerplatz ein. Dann gingen wir zurück zum Bahnhof, fuhren mit einem Regionalzug Richtung Niederlande und stiegen irgendwo in einem Kaff etwa 15 km von Mönchengladbach entfernt aus, wo wir uns mit einer anderen Sippe zum Hajken trafen. In dem Kaff besorgten wir uns zuerst Toilettenpapier (welches niemand dabei hatte), von ferundlichen Anwohnern, die uns alle mit “Moin” und “Tschü” begrüßten und verabschiedeten. Bei einer Bäckerei besorgten wir uns Käse für die traditionellen Käsenudeln, die es immer am ersten Tag eines Lagers oder einer Fahrt gibt. Schließlich kamen dann auch die anderen Sippen, mit denen wir hajken wollten. Es gab eine Begrüßungsrunde, bei der sie sich vorstellten. Nun liefen wir endlich los. Während des Laufens erfuhren wir viel über die Sippe Alfred Judokus Kwak und deren Leben im katholischen Pfadfinderstamm ST. Willigis. Doch das Stammesleben bei denen ist überhaupt nicht religiös (laut ihrem Leader); sie bereiten nur zweimal im Jahr einen Gottesdienst vor und nehmen auch an überhaupt keinen religiösen Wallfahrten (ironisch) teil. Nach den ersten zwei Kilometern bekam es schließlich Steven am Kreuz, sodass man ihm seinen Rucksack tragen musste. 4 km weiter erreichten wir endlich eine geeignete Stelle, an der wir zu schlafen gedachten (schön an einem See und extra mit Blick auf die katholische Kriche am anderen Ufer für die St. Willigis Pfadfinder). An den kleinen Bäumen wollten wir unsere Kohten aufbauen. Deshalb gingen Philipp und ich in den Wald, um das Kohtenkreuz zu schlagen, bei welchem man aber im Nachhinein feststellte, dass es morsch war. So gingen Mira und ich in den Wald (…) und fanden schließlich ein geeignetes. Nachdem die Kohtenplanen um dem Baumstamm herum geknüpft waren, gingen Mira, Steven und ich an das Aufbauen der Kohte (mit Hilfe eines St. Willigis). Philipp unterhielt in der Zeit die anderen Pfadfinder mit unserem tollten badischen Dialekt, der ja so komisch ist, dass man eine ganze Person vom Helfen entziehen kann… Nach diesen schwierigen Aufgaben (Kohte aufbauen und Leute vollquatschen) bestanden die St. Willigis darauf, unsere Käsenudeln zu machen (hatten es noch nie davor gemacht). So kochten sie die Nudeln in ihren Trangia-Kochern (mit Spiritus betrieben) und gaben den Köse hinzu. Allen Käsenudeln-Liebhabern unseres Bundes würde es bei diesem Anblick schlecht; deshalb wird jetzt nicht in die Einzelheiten gegangen. Nach diesem widerwärtigem Mal (etwa gegen 23 Uhr) beschloss Auriga, ins “Bett” zu gehen. Auriga borgte sich eine Taschenlampe und machte es sich in ihren Schlafsäcken bequem. Kurz nachdem Mira dann die Kohte zuknüpfte, begann es dann auch schon zu schütten. Welch ein Glück, dass wir das Kohtendach noch über die Kohte gelegt hatten. Dann schliefen alle ruhig ein.

Wir wachten etwa gegen 10.00 Uhr auf. Als wir aus der Kohte gingen (alle außer Mira), liefen an uns schon andere Sippen, die den gleichen Weg wie wir gewählt hatten, vorbei. Auch die christlichen waren schon alle wach und mit dem Kohte abbauen beschäftigt. Also machten wir uns auch an unsere Kohte. Nach etwa 10 min war sie abgebaut und was sahen wir auf dem Boden außer unserer Ponchos, Isomatten und Schlafsäcke??? Mira! Schlief noch immer mit halb offenen Augen, obwohl es leicht nieselte. Das fanden auch die Christen witzig und versammelten sich im Kreis um Mira und grinsten. Da wir gehen wollten und auch noch zu frühstücken war, weckten wir Mira, worüber sie jedoch überhaupt nicht glücklich war. Dann liefen wir um 11.00 Uhr los. Um 13.00 Uhr machten wir unsere erste Rast in irgend einem Kurort und füllten dort unsere Wasserflaschen bei Anwohnern auf. Nach einer Stunde ging es weiter. Von nun an liefen wir fast ohne Unterbrechung zum Lagerplatz. Doch etwa 500m vorm Ziel konnte ein Christ-Pfadfinder seinen Rucksack nicht mehr tragen, da dieser fast genau so groß wie er selbst war. Ein anderer konnte ebenfalls nicht mehr, da dieser sich 6 Wochen davor seinen Fuß gebrochen hatte. Der erste Eindruck war überwältigend, als wir auf das Lager kamen! Überall schwarze Kohten (manchmal auch rote), große Jurten und etliche weiße Wölflingszelte. Wir meldeten uns am Info-Punkt unter dem Lagertor an und gingen schließlich zu unserem Bund. Dort erfuhren wir, dass Lupus schon am Tag davor ankam, da sie durch das Unwetter keinen Schlafplatz mehr fanden und die ganze Nacht durchliefen. Wir gingen in den Wald, suchten uns eine Kohtenstange und eine Stange für die Bundesfahne, die Zäzi mitgebracht hatte. Wir bauten unserer Kohte professionell unter Instruktion von Jens auf. Danach gingen alle zur großen Eröffnungsrunde.

Es gab einige Laola-Wellen, die aber anfänglich nur sehr schlecht verliefen, Wir sangen gemeinsam das Lagerlied. Nach dem Ende der Eröffnungsrunde gab es in den Unterlagern Essen. Wir waren im Unterlager Sir Francis Drake gemeinsam mit der Pfadfinderschaft Süddeutschland, die uns auch zu dem Lager eingeladen haben, zusammen mit dem Pfadfinderbund Horizonte und dem Pfadfinderbund grenzland. Zu Essen gab es Hühnersuppe, die in der Jurtenburg in der Mitte des Lagerplatzes von einem Cateringservice ausgegeben wurde. Nach dem Essen fand noch eine Älteren- und Gruppenleiter Aktion statt, an der wir jedoch leider nicht teilnehmen durften. Deshalb schauten wir uns auf dem Lagerplatz um, sahen die vielen Dixis, den “Pool”, und den Waschplazu. Steven hackte in der Zeit Holz im Wald. Danach sind wir noch in die Singerunde in unserer Jurte gegangen. Um 22.00 Uhr machten wir uns schließlich auf den Weg in unsere Kohte, um uns vom Hajk noch ein wenig auszuruhen, da am nächsten Tag ja noch Geländespiele stattfanden. Schlafen wollten wir natürlich noch nicht, so unterhielten wir uns noch etwa 1. Stunde über unsere ersten Eindrücke und über sonstige spezielle Themen.

-Florian