Pyrenäen Asterion 2012

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Tag 3

Nach einer ruhigen und warmen Nacht standen wir auf, frühstückten, putzten Zähne, packten zusammen und erfrischten und schon mal vor, um die Hitze wenigstens die ersten Minuten erträglich zu machen… Der Weg führte uns ein gutes Stück auf einer breiten Straße entlang und wir genossen den unglaublichen Ausblick auf die umliegenden Berge und bestaunten die Höhe, in der wir uns schon befanden. Irgendwann ging es dann aber die hart erarbeiteten Höhenmeter wieder hinunter und wir rasteten an einem kleinen Flüsschen, füllten unsere Flaschen und Manu freundete sich mit einem großen Schmetterling an, den er fleißig fotografierte.
Dann ging es weiter nach Espot, einem kleinen Ort, wo es endlich Mittagessen gab und wir uns für den bevorstehenden Anstieg stärkten, der sich als sehr qualvoll herausstellte.. Die nächsten Stunden kämpften wir uns also in der Mittagshitze den Berg hinauf, es war verdammt anstrengend und hart und Marc klagte über heftige Knieschmerzen. Wie fertig aber froh waren wir, als wir dann endlich an unserem Tagesziel, dem See Estany de St. Maurici, ankamen. Hungrig machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Lagerplatz, da campen am See, der in einem Nationalpark liegt, ja eigentlich verboten ist… Das auserkorene Stückchen Land lag am Ufer des Sees, umgeben von einem von Wildschweinen verwüstetem Matschfeld. Als auch diese letzte Hürde gemeistert worden war, konnten wir endlich den ganzen Schweiß von 14 km und 650 stolz erwanderten Höhenmetern im eiskalten See abwaschen und uns später auf Tortellini mit Käsesoße stürzen.
Später im Schlafsack sorgte ein einzelner hell erleuchteter Baum noch für einige Gruselgeschichten, authentisch unterstützt durch das Grunzen der Wildschweine, die uns signalisierten, dass wir uns in ihrem Revier befanden. Im Mondschein schliefen wir dann erschöpft ein.

Um die folgenden Tage kurz zusammenzufassen: wir hatten uns einen Virus eingefangen oder irgendwie den Magen verdorben, jedenfalls brach am 4. Tag die große Kotzerei aus und wir fuhren zurück nach Espot und quartierten uns auf einem Campingplatz ein.

 

Tag 7

Leider waren immer noch nicht alle wieder fit und wir blieben einen weiteren Tag auf dem Campingplatz. Wir frühstückten gemütlich unser altbekanntes Müsli bzw. Zwieback für die Kranken, dazu Tee und Kaffee. Den Vormittag über vertrieben wir uns mit singen und Manus legendären Witzen und bauten uns ein megamäßiges Sonnensegel aus Ponchos, das leider nicht ganz so megamäßig hielt und so einige unter sich begrub 😀 Den Rest des Tages wurde gelesen, Fahrtenbuch geschrieben und herumgealbert, Marc versuchte sich sogar an der Gitarre – mit wenig Erfolg 😀 Mittags stärkten wir uns vom Nichtstun mit Suppe, Brot und Obst..
Die etwas Fitteren erkundeten Espot und stellten bei ihrem Streifzug fest, dass es ein kostenloses Freibad gab, das natürlich sofort gestürmt wurde. Trotz der etwas schrägen Situation, auf einer Großfahrt im Schwimmbad abzuhängen, war es (dafür umso mehr) ein sehr lustiger Nachmittag.
Am frühen Abend wurden dann die Horste vermisst und eine Suchaktion wurde gestartet, später beim Abendessen waren alle froh wieder beisammen zu sein und wir krochen in die Kohte, da uns der Campingplatzbesitzer diese Nacht vor schlechtem Wetter gewarnt hatte. Die schlafwandelnde Anna sorgte für eine lustige Nacht, da sie schreiend in der Kohte rennen wollte, um sich zu übergeben… Sie hatte wohl einen schrecklichen Albtraum nach der ganzen Kotzerei…

 

Tag 9

Am nächsten Morgen erwachten die ersten nach einer regnerischen Nacht und vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen, bis der Rest sich um 12 Uhr auch mal dazu bequemte, aufzustehen. Nachdem dann alle morgendlichen Rituale vollendet waren, ging es endlich los. Auf unserem Weg wurden wir von anderen (komischen) Pfadfinderinnen überholt, die mit einem riesigen Baguette ausgestattet waren. Sie überholten uns, indem sie „piep piep“ schrien und manche von uns wollten sich das nicht gefallen lassen und setzten unsererseits zu einem Überholmanöver an. Da es einigen doch wieder nicht so gut ging, machten wir eine Pause, bei der wir schadenfroh wieder überholt wurden, aber nun gut..

Während der kränkliche Teil rastete, entschloss sich der Rest dazu, eine (nicht wirklich) nahegelegene Ruine auf einem Berg zu erkunden. Wir genossen einen Ausblick auf das Tal und einen Fluss und kehrten nach ca einer Stunde wieder zurück. Nach Müsliriegeln zur Stärkung machten wir uns wieder auf, es ging über einen sehr steilen Pfad den Berg hinab, wobei Manu zusätzlich Karos Rucksack tragen musste.
Wir stießen auf eine stark befahrende Straße, der wir folgten und kamen irgendwann an einem See an, an dem zwei Männer Eskimorollen übten. Von hier war es nicht mehr weit bis zu unserem Lagerplatz, einem hässlichen Campingplatz mit lauter Dauercampern (aber coolen Duschen!). Abends gab es Pestonudeln Deluxe, mit der tapfer geschleppten Zucchini (Jaaa Marc, Gurke? :D), die uns der Besitzer des letzten Campingplatzes geschenkt hatte, und nach einer Singerunde gings in die Schlafsäcke.

 

Tag 13

Da die Sonne auf das Feld prallte entschlossen sich die Pimpfe aufzustehen und zusammenzupacken. Manu und ich konnten das zwar nicht ganz nachvollziehen, da es erst 10 Uhr war, aber gaben uns dann einen Ruck und sind auch aufgestanden. Zum Frühstück gabs leckeres Schokomüsli mit knusprigen Cornflakes und der weltbesten Milchpulver-Milch ever. Nachdem weitere etliche Stunden vergangen waren, schafften wir es endlich loszulaufen. Wir gingen ein Stück zurück nach Son ins Waschhaus, um unsere Flaschen aufzufüllen und legten eine etwas längere Pause im Schatten ein, da die Mittagshitze schon am Kommen war. Unsere Tagesstrecke führte durch den Wald, der uns glücklicherweise immer wieder Schatten spendete. Wir genossen die Aussicht auf die grandiose Bergwelt und fragten uns, wie die Landschaft der geplanten Strecke wohl ausgesehen hätte. Nach etwas Pflanzenkunde und mehreren Schritten in der Hitze gelangten wir an ein schattiges Stückchen Gras am Straßenrand und battelten uns, ob Waldbronn oder Karlsbad nun besser sei. Da wir ewig Zeit hatten und unser Tagesziel Jou nur noch wenige Kilometer entfernt war, war die Pause ziemlich lang. Viele von uns machten noch Bilder auf unserem weiteren Weg. Gegen zwei Uhr wanderten wir in Jou ein, wo wir uns mal wieder unter den Ortbaum legten und uns die Zeit vertrieben. Die kleinen, süßen, abgemagerten Kätzchen unterhielten uns zwischendurch. Zum Mittag gabs frisch gebackenes Bauernbrot mit großer Auswahl an Aufstrich wie beispielsweise frischer selbstgemachter Marmelade, Ziegenkäse, Salat und vielem mehr. Köstlich konnte man es kurz ausdrücken. Gegen fünf oder so füllten wir unsere Flaschen an einem Hahn auf, der über einer Wanne voller Kaulquappen war. Die Gelegenheit mich nass zu machen ließ sich Manu nicht entgehen, was zur Folge hatte, dass ich mit nassem Arsch die wenigen Minuten zu unserem Lagerplatz laufen durfte. Mit Wasser versorgt sind wir also los: wir begannen den Abstieg nach La Guingueta, der uns am ersten Abend beinahe zum Verhängnis wurde. Unser märchenhafter Lagerplatz war zwar nur fünf Meter vom Weg entfernt, bot aber atemberaubenden Ausblick auf See, Berge und sogar einige Hirsche. Bevor wir anfingen Reis zu kochen, spielten wir Karten oder redeten einfach. Elli hatte das Glück einen wunderschönen Schmetterling auf Annas Nase abzulichten. Leider mussten wir beim Kochen feststellen, dass die leckeren roten Bohnen mit Fleisch waren und somit für alle Vegetarier uninteressant wurden. Nach dem Essen und spülen machten Manu und ich einen kleinen Ausflug. Wir suchten uns ein gemütliches Plätzchen mit schönem Ausblick und plauderten bis es schließlich stockdunkel war. Trotz des wunderbaren Sternenhimmels und der klaren Sicht war es schwer den Rückweg wiederzufinden. Manu kämpfte sich durch unzählige Dornenbüsche und ich hinterher. Als wir am Lagerplatz angekommen sind, trafen wir auf „leicht“ angesäuerte Pimpfe, von denen wir uns erst mal etwas anhören durften. Nach einigen Liedchen trällern, Pistazien und Schoki essen, landeten wir müde im Schlafsack und genossen den unbeschreiblichen Sternenhimmel samt Sternschnuppen. Von Bery