Pfingstlager 2013

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Der Held von Sherwood Forest
Es begab sich zu der Zeit, als unser werter König, seine Erhabenheit Richard Löwenherz, ins Heilige Land zog, dass verschiedene Stämme loszogen, um den stillen Hain um Hauenstein zu besiedeln und die edle Stadt Nottingham erstehen zu lassen. Aus allen Himmelsrichtungen reisten am XVI des fünten Mondes die Baumeister der Stämme an und entwarfen den Stadtplan für diese blühende Metropole. Beim Morgengrauen wagten sie sich in den strömenden Regen und bauten Stamm für Stamm die Haupthäuser der Stämme auf, um dem Haupttross einen trockenen Ort für die wunden Füße zu geben.
Als diese stolzen Bauten emporragten und sich trotzig gegen den strömenden Regen stemmten, begannen die Arbeiten an der Burg, die den Bewohnern in Zeiten der Not sichere Zuflucht sein sollte. Erhaben wehte das Banner an der Spitze der Burg, als der Tross endlich in Sicht kam. Sogleich machten sich die neuen Einwohner Nottinghams daran, sich ein eigenes Dach für ihre Familien zu errichten und schon bald war eine Stadt aus dem Nichts erblüht.
Am darauf folgenden Morgen versammelte sich das Volk auf dem Marktplatz inmitten der Stadtmauern. Viele waren es, die sich im feinsten Zwirn um den Mast versammelten, an dem nun die Banner der Stämme gehisst wurden. Ihre Namen seien hier genannt: Die Stämme „Schwarzer Adler“ und „Treverer“ aus dem fernen Norden, der Stamm „Jörg von Schauenburg“ aus dem Süden und die Stämme „Greif“ und „Kondor“ und der Bund „Antares“ aus dem Osten. Sechs Banner im Wind!

In dieser Runde begrüßte die holde Lady Marianne, Tochter seiner Erhabenheit Richard Löwenherz, die Bürger der Stadt. Doch mitten in ihrer ergreifenden Rede stürmten finstre Gestalten die Versammlung. Aus ihrer Mitte trat ein schwer gerüsteter Mann, nannte sich Shames von Nottingham und erhob neue Steuern, um des Königs Kreuzzug versorgen zu können. Doch die begabten Bürger Nottinghams klagten nicht, denn sie liebten ihren König und wussten sich zu helfen. Sie verdingten sich als Bogenbauer, Filzer und Wappenpräger und konnten ihr Handwerk bei fahrenden Händlern veräußern. So waren nach getanem Tagewerk die Kassen prall gefüllt und sie konnten sich den angenehmen Dingen des Lebens widmen.

Doch die Gier des Shames von Nottingham kannte keine Grenzen. So schickte er seine Schergen aus, die Kassen zu stehlen, während die Bürger sich ausruhten und den Klängen eines Barden lauschten. So vernahmen sie nicht das Klimpern der schweren Münzen, die ihren Kassen entschwanden. Zurück blieben nur gefälschte Briefe, deren Worte Gift für die Gemeinschaft waren.
Als der Diebstahl entdeckt und die scheinbaren, unverfrorenen Worte der Briefe die richtigen Augen gefunden hatten, entbrannte ein Tumult, in dem jeder den anderen des Diebstahls beschuldigte. So musste der hohe Richter des Königs einschreiten und ein Gottesurteil fällen. Im Kampf um Leben und Tod sollten sich die vier Gruppen messen. Auf wessen Seite Gottes Segen läge, würde den Sieg davontragen. So zogen sie in die Wälder, errichteten Bastionen, die sie mit Feuereifer verteidigten, und erstürmten die Mauern der Gegner. Doch auch hier waren die Schergen des Shames nicht weit und so manch einer fiel gegen ihre schweren Rüstungen.
och dann kam ein einsamer Mann nach Nottingham, gezeichnet von seiner langen Reise aus dem gelobten Land, und erkannte die Ränke des elenden Shames. Er rief die Bürger zur Vernunft an, doch niemand lauschte seinen Worten, so gut hatte das Gift des Shames gewirkt. Doch dann gab er sich als einer der ihren zu erkennen. Sein Name: Robin Hood! Mit feurigen Worten schwor er sie darauf ein, das Joch des Shames abzustreifen und sich den geraubten Schatz wiederzuholen. Als ihm alle zujubelten, fiel er vor Lady Marianne auf die Knie und hielt um ihre Hand an.
Des Abends fanden sich alle zur großen Hochzeitsfeier in der Burg ein. Doch gerade, als die Braut den Raum betrat, stürmte auch die Schwarze Horde des Shames den Saal und zerrte sie hinaus. Rauch versperrte die Sicht, die Schurken hatten Feuer im Hof gelegt. Und dennoch konnte jedermann das diabolische Lachen des Shames hören, als er mit Robins Braut entkam.

Am folgenden Morgen wurde zum Kampf gerüstet, denn niemand wollte die edle Lady dem ruchlosen Shames überlassen. So übte man sich im Bogenschießen, tjostierte oder stählte sein Können im Zweikampf. Doch bevor man gegen die Schwarze Horde ziehen konnte, fiel sie in Nottingham ein. Den nun kampferprobten Bürgern konnten sie aber nicht mehr viel anhaben, und so waren sie bald geschlagen und flohen in den Wald. Zurück ließen sie jedoch Kartenfragmente, welche die Route des Schatztransportes zeigte. Und so machten sie sich auf, um ihr Gold und ihre Lady zurückzuerobern.
Bald schon kamen die Wagen in Sicht, und die schon angeschlagene Schwarze Horde stellte sich ihrem letzten Gefecht. Doch nach und nach konnte sie überwältigt werden und bald schon lag Shames von Nottingham in jenen Ketten, die er Lady Marianne angelegt hatte.
So kehrten sie siegreich heim. Wiedervereint fielen sich Robin und Marianne in die Arme. Doch Robin Hood wollte seinen Trauungstag nicht ungnädig beginnen. So ließ er Shames trotz seiner vielen Verbrechen frei und er wurde mit viel Getöse aus der Stadt gejagt.

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Und dann konnte das Fest beginnen. Jeder Stamm zauberte Köstlichkeiten für ein gemeinsames Hochzeitsbuffet, einzelne Künstler traten auf und gaben ihr Können zum Besten. Unvergessen werden die Feuerjongleure, das holde Ross Egon und der Hackfleisch-Marktschreier bleiben. Es wurde lang und ausgiebig gefeiert, bis der stete Regen die hohen Hallen der Burg beinah zum Einsturz brachte. Und so räumten die Feiernden die Burg und einige Unermüdliche fanden sich noch in einem der Haupthäuser zusammen.
Und somit enden die Aufzeichnungen über die Geschehnisse in Nottingham und über das Leben des Robin Hood.
Danny