Korsika Perseus 2015

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Tag 1, 03.08.15 Hinfahrt

Unsere letzte Großfahrt als Gruppe und Pimpfe begann am 03.08.15 am Karlsruher Hbf gegen 7:30 Uhr. Diesmal waren dabei: unser allseits geliebter Gruppenleiter René, hyon (fabi), David, Jan und Vera. Da sich unser lieber Gruppenleiter wieder einmal verspätete, mussten wir so 20 Minuten warten. Währenddessen hatte Jan erkannt, dass er seine Wanderschuhe zuhausehatte stehen lassen und nur Sneakers anhatte. Da wir nicht mehr viel Zeit hatten, mussten die reichen. Als dann René eintrudelte, verteilten wir schnell noch das ganze Essen und verabschiedeten uns von unseren Eltern, die wir kaum erwarten konnten zu verlassen, bevor der Zug in den Bahnhof fuhr. Mit dem Zug fuhren wir erst mal nach Zürich, und von dort aus mit einem weiteren Zug nach Mailand. Die Zeit versuchten wir uns mit Kartenspielen, Essen und Gesprächen oder den Sitznachbarinnen bei ihrem Gespräch mitzuhören zu vertreiben. Hyon versuchte immer wieder ein Gespräch zwischen drei Frauen und Jan zu eröffnen, was in der Praxis jedoch nicht klappte. Von Mailand aus fuhren wir dann weiter zu der Hafenstadt Genova. Wir hatten ein eigenes Abteil, wodurch wir uns ungestört Flachwitze erzählen konnten, und nicht merkten wie schnell die Zeit verging. In Genova versuchten wir den Weg zum Hafen zu finden, wobei wir immer wieder umdrehen mussten (sind wir ja schon gewohnt ;D), bis wir endlich den Hafen erreichten, erst einmal absattelten und in einem angenehm kühlen Supermarkt einkaufen gingen. Nach zwei Stunden herumsitzen durften wir dann auf das Schiff, wobei sich der Weg dahin als schwieriger heraus stellte, als es zuvor schien. Auf dem Schiff angekommen, ließen wir uns nieder (leider waren alle Liegestühle schon besetzt) und entspannten auf dem Boden. Wir aßen zwischendurch etwas, und warteten darauf, dass es losging. Gegen 22:00 Uhr lief das Schiff aus dem Hafen aus und irgendwann hüllte die Nacht uns mit ihrer Kälte und Dunkelheit auf dem Meer ein und so verkrochen sich auch die meisten Passagiere in ihre Kabinen und es gab reichlich Auswahl an Liegestühle, auf denen wir uns dann breit machten.

Als irgendwann David und hyon ihre Unterhaltung über Minecraft stoppten, konnte man nur noch das Wasser hören (und Renés Schnarchen:)) und so endete unser erster Tag auf dem Mittelmeer.

Tag 2, 04.08.15 Hinfahrt

Als wir langsam am frühen Morgen wach wurden, standen schon die meisten Passagiere auf dem Deck, also neben und vor uns    (manche beäugten uns argwöhnisch), und genossen die herrliche Sicht auf die Küste von Korsika. Wir verließen ungefähr eine halbe Stunde später das Schiff mit unseren Rucksäcken und Taschen, und liefen zu dem in der Nähe liegenden Bahnhof von Bastia. Eine gefühlte Ewigkeit später fuhren wir dann mit einem „Zug“ nach Corte. Auf dieser Fahrt frühstückten wir Brot und ruhten uns von den Reisestrapazen ein wenig aus. Angekommen in Corte machten wir gleich an einem anliegenden Laden halt und kauften Essen für die nächsten Tage ein. Danach füllten wir die Flaschen auf und versuchten mit der Hitze, die uns seit Mailand begleitete, klar zu kommen. Nachdem wir einen sehr steilen Hubbelweg überwältigt hatten und den „Eingang“ in das Tavignanotal suchten, trafen wir einen deutschen Pfadfinder der uns zu seinem Lagerplatz gleich mitnahm. Schon dieser Weg (nicht sehr lang) beanspruchte unsere Kräfte so sehr, dass wir gleich einmal bei den anderen Pfadis eine Pause einlegten und ein erfrischendes Bad in dem Fluss mit Trinkjoghurt genossen, wobei man anmerken muss, dass der Joghurt sehr nach Geschmacksverstärker und Chemie schmeckte- nicht sehr lecker. Danach suchten wir vergeblich den Weg und kamen, nach waghalsigem Erklettern eines Hanges, schließlich auf ihn. Auf unserem Weg begegneten uns sehr viele Touristen, die aber alle zurück in die Stadt wollten. Als wir dann endlich den Platz erreichten wo wir schlafen wollten, ließen wir uns erschöpft nieder. Während die einen den Schlafplatz herrichteten (unser cooles Sonnensegel), fingen die anderen schon einmal an eine Feuerstelle zu bauen, Holz zu sammeln und Zwiebeln und Käse zu schneiden, für das von allen geliebte Essen: Käsenudeln. An diesem Abend haben wir das erste und letzte Mal auf dieser Fahrt noch versucht ein Liedlein zu singen, was leider nicht so gut klappte, da wir keine Gitarre hatten und der Text auch nur teilweise vorhanden war. Danach erkundeten wir das nah liegende Stück Tal und fanden einen sehr schönen Wasserfall und ein tiefes Stückchen Wasser, wo wir gleich einmal hineinsprangen (gleich paar Fotos gemacht).Der Rückweg war ein wenig beschwerlicher, da es schon begonnen hatte zu dämmern und als wir an unserem Lagerplatz ankamen, gingen wir so langsam schlafen da die Reise doch sehr anstrengend war.

Tag 3, 05.08.15

Leider war diese Nacht nicht so entspannt wie wir gehofft hatten, da uns ein Fuchs besucht oder besser gesagt terrorisiert hatte, den René durch laute Schreie versucht hatte zu vertreiben. Leider klappte das nicht so gut und wir mussten „mitansehen“ wie der Fuchs irgendwelche Dinge mit sich schleppte, die wir noch finden sollten. Als wir dann am Morgen etwas schlechtgelaunt erkannten, dass der Fuchs uns ein Müsli geklaut hatte, aßen wir das übriggebliebene Müsli und gingen danach schwimmen, lasen oder lagen faul herum. Auf meinem Weg aufs Klo fand ich plötzlich lauter Müll, der mir irgendwie bekannt vorkam. Da wurde mir klar, dass der Fuchs auch die Mülltüten verschleppt haben musste. Ich sammelte den Müll wieder ein und ging zurück zum Lagerplatz. Im Laufe des Tages erkundeten wir weiter das Tal und genossen diesen schönen Ort in vollen Zügen. Am Abend als wir das Essen dann zubereiten wollten, bemerkten wir dann, dass unser Salz, Curry und Knoblauch fehlten, was nur der Fuchs gewesen sein konnte.

Der restliche Abend war ganz chillext, hyon und David hatten einen Vorrat an Steinen angelegt, für den Fall, dass der Fuchs nochmal auftauchen sollte, und setzten sich auf einen Stein um ihm aufzulauern. Irgendwann waren sie so müde, dass sie sich hinlegten und versuchten zu schlafen, was sich als leichter gesagt als getan herausstellte, denn David hatte nach der gestrigen Begegnung eine leichte Fuchsphobie vorzuweisen. Als er dann irgendwann vor Müdigkeit einschlief, kehrte Ruhe über unser Lager und ein schöner Tag ging zu Ende.

Tag 7, 09.08.15

Nach dem Aufstehen und Zusammenpacken mussten wir, bevor wir frühstücken konnten, die ganzen Ameisen aus der Maronencreme und dem Honig lesen. Bei angenehmer Temperatur liefen wir dann gekräftigt ein Stück die Straße entlang und bogen dann in einen Wald ab, der uns zu einer Aussichtsplattform führte. David, René und ich warteten vergeblich auf Fabi und Jan, die ein wenig hinterher liefen. Als sie dann nach 10 Minuten immer noch nicht da waren, gingen René und David wieder zurück um sie zu suchen. Ungefähr eine Viertelstunde später tauchten René und David auf, im Schlepptau Fabi und Jan, die wieder die falsche Abzweigung genommen hatten (typisch). Da Fabi sehr mit seinen vielen Blasen an den Füßen zu kämpfen hatte, warteten wir noch ein wenig. Nach einem längerem Auf und Ab durch den Wald kamen wir nach Evisa, ein kleines Dorf, wo wir Essen für die nächsten Tage einkauften. Irgendwann waren wir so hungrig, dass wir uns neben dem Pfad nieder ließen, so gut wie es ging, da er am Berg lag und der Pfad für eine Person Platz hatte. Wir aßen ein paar Doppelkekse. Hyon war anscheinend so fertig, dass er mitten auf dem Weg einschlief, was für uns sehr belustigend war und für die Wanderer etwas hinderlich:D. Als dann alle wieder auf den Beinen standen, liefen wir noch ein Weilchen, bis wir uns auf einem großen Stein niederließen (Umgebung sehr der Murg ähnlich), und Schokolade, Schokokekse, Butterkekse, Oliven und Doppelkekse zum Mittagessen aßen. Als dann ein Vater und sein Sohn vorbei kamen und der Vater ganz elegant von Stein zu Stein springen wollte, musste er feststellen, dass Steine auch rutschig sein können und fiel geradewegs ins Wasser (nachdem er sich dann auf einen Stein gerettet hatte, zog er sich aus, wobei er die Aufmerksamkeit von David bekam :D). Während wir uns mit den Füßen im Wasser abkühlten und ausruhten, machte sich René auf die Suche nach dem Schlafplatz seiner früheren Korsikagroßfahrt, der nach seiner Meinung ganz in der Nähe liegen müsste. Nach einer halben Ewigkeit kehrte er zurück und verkündete, er habe den perfekten Platz gefunden, zu dem wir uns dann ein wenig später aufmachten. Unser heutiger Schlafplatz sollte eine Art Höhle aus überdimensionalen Steinen sein. Da sich in der Nähe zwei Touristinnen aufhielten, packten wir nicht gleich die Felle und Isomatten aus, sondern wuschen uns in dem beckenartigen Fluss, wobei Fabi von Renéchen in das Wasser geschubst (echt knapp mit den Steinen drum herum) und auf den Namen hyon getauft wurde. Als sich die zwei Mädels auf ihren Heimweg machten (anscheinend Deutsche wie uns David versicherte), begannen wir dann Feuerholz zu sammeln, da die Gaskartusche nicht so viel zu bieten hatte. Dann machten wir es uns in unserem Unterschlupf mit ein paar Kerzen gemütlich und begannen das Abendessen zu kochen. Es gab dann Reis mit Scheiss, was ausnahmsweise mal nach mehr als nur nach Reis und Bohnen geschmeckt hatte (hier ein Dank an die Köche), und ließen den Abend dann mit einer Tasse Tee langsam ausklingen. Leider wurden wir mitten in der Nacht durch einen Schrei, der anscheinend aus Renés Munde kam, aufgeweckt, und der irgendwas mit „Rennt weg…“ und „Steine, Steine!“ faselte. Wir fragten ob alles okay sei, und da schien er wieder in der Wirklichkeit zu sein und bemerkte, dass er am Eingang der „Höhle“ saß und seine Tasche in der Hand hielt. Nach diesem kleinen Zwischenfall kehrten wir wieder in die große Welt der Träume zurück, bis der Morgen nahte.