Tag 11:
Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne die in unser Gesicht brannte und den nervigen Fliegen, die sich überall niederließen aufgeweckt. Vor allem Phil ließ sich davon ganz schön aus der morgendlichen Ruhe bringen, da er auf Grund des Mülls im Wasser und der heißen Steine eh schon nicht ganz so begeistert von diesem Strand war. Als Lynia nachts noch Fahrtenbericht geschrieben hatte, hatten sie, Tarah und Aurora merkwürdige Schreie aus dem Berg gehört, die sich anhörten als würde eine Vielzahl an Menschen abgeschlachtet werden und für ein sehr mulmiges Einschlafgefühl gesorgt hatten
télyros Sorgen, uns könnte jemand beklauen, hatten dazu geführt, dass wir in der Form eines Rechtecks geschlafen hatten, in unserer Mitte der Haufen an Rucksäcken. Tatsächlich waren einige nächtliche Strandbesucher unterwegs gewesen, eine Geburtstagsgesellschaft und diverse Menschen, die im Hafen gefeiert hatten und immer wieder laut schrien. Irgendwann nachts war auch eine Gruppe gekommen, die ungefähr eine halbe Stunde lang mit ihren Scheinwerfern unser Lager anleuchteten und unsere Nachtruhe dezent störten, sodass die meisten von uns mit hübschen Augenringen gegen 8Uhr morgens erwachten. Vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen, in einer Samstagnacht auf dem Stadtstrand zu schlafen. Andererseits waren wir sehr überrascht darüber, wie leer der Strand war und dass erst gegen Mittag der erste größere Schwung an Besuchern eintraf.
Eigentlich hatten wir vorgehabt, auf einen Platz oberhalb der Küste, wo schon télyros Orion-Crew genächtigt hatte, umzuziehen. Aber die allgemeine Motivation ließ uns wegen der großen Hitze den Umzug auf abends verschieben. In den acht Stunden bis dahin bewegte sich Tarah in einem maximal 10m-Radius um unseren Platz- Es lebe die Faulheit! Als Sascha schon krebsrot war, war nur Pascal noch röter, weil er wie Sascha meinte, er habe noch nie Sonnenbrand bekommen und sich nicht eincremte. Kombiniert mit einem leichten Sonnenstich lag er dann den ganzen Nachmittag flach. Ansonsten verbrachten wir den Nachmittag mit Baden im Meer, sich in die Wellen stürzen, von welchen vor Allem Nicola und Aurora über den Kies gezogen wurden, was sehr amüsant aussah, Campingplatzgängen zum Abduschen und Vorlesen. Lynia, Tarah und Nicola lasen abwechselnd aus télyros buch „Butter“ vor, das von einem fettleibigen Jungen handelt. Anders als sonst penetrierte Philip die Anderen nicht mit Stöcken, Steinen etc., sondern massierte Tarah und télyro und verwöhnte sie mit einem Sandpeeling. Ein Hoch auf Phils magische Hände!
Tarahs Lachflashs sorgten für die Aufmerksamkeit der Strandbesucher der näheren Umgebung und amüsierten ein junges Berliner Paar, das wissen wollte ob wir hier geschlafen hatten. Nicola war kurz erschreckt, bis sich herausstellte, dass die beiden auch nur nach einem Schlafplatz und Wasser suchten und sich unseren Aufsatz für den Gaskocher ausleihen wollten. Tarah nutzte die Gelegenheit den Beiden unser ganzes Abenteuer zu erzählen, während sie uns erzählten, dass sie fünf Tage mit dem Mofa über die Insel fahren wollten. Sie schlugen ihr Lager in unserer Nähe auf und wir wurden langsam aktiver. Nicola, Aurora und Sascha schlugen Räder über den Strand, télyro versuchte Lynia und Phil den yogischen Kopfstand beizubringen und Tarah schlug ihm dabei kräftig auf den Arsch und versuchte ihm die Hose runterzuziehen. Apropos schlagen: Tarah und Lynia verteilten die ganze Fahrt über Biotattoos, was sauweh tat.
Als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, packten wir endlich langsam unsere Rucksäcke ein und nun konnte man auch endlich über den Sand laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen. Es ging den strand entlang, an den Klippen vorbei und anschließend auf einem Pfad parallel der Küste durch den Wald. Einmal musste man sogar ein steiles Stück klettern, was mit den Rucksäcken in der Dämmerung nicht wirklich einfach war. Nach 15 Minuten gelangten wir auf eine freie etwa 20m2 große Fläche neben dem Weg, wo wir die nächsten lagern wollten und die letzten Minuten des Sonnenuntergangs genießen konnten.
DA es bereits dunkel wurde, war Arbeitsteilung angesagt: während télyro mit Pascal uns Sascha Käse-Sahne-Nudeln kochte, ging die anderen an einer Quelle Wasser holen.
Währenddessen würzte télyro die Nudeln mit vielleicht einem Hauch zu viel Kräutern der Provence, was Nicola als „halben Wald“ im Essen bezeichnete und die Girls bis auf Aurora kaum etwas essen wollten, weil nach einem faulen Strandtag bei ihnen abends „no carb“ angesagt war. Jedenfalls blieben wir unserer üblichen Abendbrotzeit treu und aßen mal wieder erst in der Dunkelheit bei romantischem Kerzenschein.
( télyro)
Tag 15:
Unseren Abschlusstag läuteten wir direkt mit einem gönnungsvollen Frühstück ein: es gab Rührei mit Speck und Tomate. Davon leerte Sternekoch Philip jedoch erst mal die Hälfte auf den Boden – Probs! Was übrig blieb schmeckte aber ziemlich geil.
Pappsatt (nicht!) fingen wir dann auch so langsam an zu packen. Auf Grund des riesigen Chaos, das an unserem Platz herrschte, war der ein oder andere damit ziemlich überfordert. Als wir schlussendlich alle auf gepackten „Koffern“ saßen, machten wir uns auf zum Strand, denn dort wollten wir unsere letzte Nacht verbringen. Der Weg zum Strand war jedoch ein ganz schönes Abenteuer. Wegen des hohen Wellengangs bekamen wir alle eine ordentliche Dusche und Tarah wurde sogar von den Füßen gerissen.
Wir Mädchen hatten das heftige Bedürfnis eine ordentliche Dusche zu nehmen und so machten wir in einer 2-stündigen „Beauty-Session“ (sofern das bei den Pfadfindern möglich ist) das Campingplatz-Waschhaus zu unserem zweiten Zuhause.
Gebürstet und sauber wie selten zuvor auf dieser Fahrt kehrten wir zurück an den Strand, wo wir bereit sehnsüchtig vermisst wurden. Der Plan war nämlich in die Stadt zu gehen und Crêpes zu essen. Vorher mussten aber Philip und Pascal noch eine „Steinigung“ über sich ergehen lassen. Nachdem beide einmal bis zum Kopf mit Steinen eingegraben worden und lustige Fotos gemacht worden waren ging es endlich los.
In einem sehr, sehr hübschen Laden mampften wir glücklich und zufrieden unser Nutella-Crêpes. Ganz satt wurden wir davon zwar nicht, aber das war auch nicht weiter schlimm, denn es sollte ja auch noch ordentlich Platz für unser Abschlussessen sein. Für dieses gingen télyro, Pascal und Aurora dann auch direkt im Anschluss einkaufen. Dafür brauchten sie gefühlte Ewigkeiten, doch als sie wieder da waren gab es endlich unser Festmahl.
Zwar ist es etwas lame zum Abschlussessen noch einmal Sandwiches zu essen, aber es schmeckte noch besser als drei Tage zuvor und wir waren alle ziemlich glücklich und satt. Danach startet télyro eine Abschluss-Rederunde, in der wir über Pfadfinder, unsere Gruppe und diese Großfahrt redeten.
Danach gab es lecker, lecker Nachtisch: Tiramisu mit Obst. Das schmeckte so gut, dass einige sich etwas überfraßen und Bauchschmerzen bekamen. Wir tranken noch Punsch und redeten ein wenig, dann gingen wir müde ins Bett.
(Lynia)