Portugal Dorado 1995

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

mit dabei waren: Balli, Joni, Marc, Frieder, Berni, Robert, Flori, Thea, Silke, Philip, Dominic.

Wir trafen uns am Samstag, den 19.9.95 in Waldbronn. Die Albtalbahn brachte uns dann bis an den Hbf. Dann gings erst richtig los: Mit einem klapprigen alten Bus fuhren wir bis Kaiserslautern, wo wir in einem anderen vollen, verrauchten Bus ein paar Plätze ergatteren. Die anderen Mitreisenden rauchten und soffen die gesamten 30 (..) Stunden Fahrt bis nach Portugal durch.
Der Busfahrer versüßte uns die Reise nach einigen Stunden mit zwei Actionfilmen. Als wir dann ENDLICH in Portugal waren, nahmen wir gleich den nächsten Bus, der uns in einem kleinen Dorf ablud.
Mit unserer geilen Karte walkten wir erst mal 500m an einem Fluss entlang, bis wir einen Lagerplatz gefunden hatten (wir hatten übrigens keine Kohte dabei). Am darauffolgendem Tag liefen wir gegen 17 Uhr los und merkten, dass das die beschissenste Zeit zum wandern ist. In den nächsten Tagen ging es konstant bergauf, denn wir befanden uns ja auch in der bergigen Mintra-Region nordöstlich von Porto.
Die Karte stellte sich als immer unbrauchbarer heraus und so fragten wir uns mehr schlecht als recht von Kaff zu Kaff. Nach vier oder fünf Tagen erreichten wir mal wieder eine kleine Stadt, in der wir uns wieder mit Vorräten eindeckten.
Mit dem Wandern machten wir es so, dass wir von halb elf bis halb zwei liefen und dann ab halb sieben noch zwei oder drei Kilometer frassen. Aber an diesem Tag sollte es anders werden: Wir befanden uns in einem Dorf, das Terras do Bouro hieß. Gegen halb acht machten wir uns auf den Weg. Wir hatten uns 9 Kilometer vorgenommen. Es war eine geteerte Straße, leicht steigend. Die Gruppe riss zwar ziemlich auseinander, aber in 11,5 Stunden war alles gepackt. Als uns dann eine Bäuerin ihre Wiese zum Pennen gab, schmeckten die Nudeln um so besser.
Am nächsten Tag liefen wir bis zu einem Stausee, wo wir einen Ruhetag einlegten. Mit dem Bus wollten wir nach Obidos, einer berühmten Festung, fahren. Doch an diesem Tag kamen wir nur nach Leirice, einer Großstadt. Wir mußten mitten im Stadtkern schlafen. Als uns dann noch ein geisteskranker Franzose mit seinem Wohnmobil verfolgte, beschlossen wir Nachtwache zu machen. Am anderen Morgen fanden wir einen Bus, der uns nach Obdios brachte. Obdios ist eine Festungsstadt, in der schon im 16. Jhd … bla … bla … bla …!
Als wir alles gesehen hatten, nahmen wir einen anderen Bus, der uns ans Meer brachte. Unsere Route war nun einfach, 5 Tage an der Küste entlang laufen. Die meiste Zeit liefen wir auf Sand (1 Schritt vor, 2 zurückgerutscht). Die Nächte verbrachten wir ebenfalls auf Sand. Ein Problem hatten wir noch zu erledigen: wir waren auf der einen Seite einer Lagune und wollten auf die andere. Schließlich fanden wir einen Fischer, der uns übersetzte und somit 15km Umweg ersparte. Die Nacht, die nun folgte werden einige wohl nie vergessen: ES REGNETE! Und das in Portugal! Mitten in der Nacht fing es an. Die meisten hielten es für einen Schauer und pennten weiter. Doch es regnete fest durch, und wir hatten ja keine Kohte. Am Morgen hingen wir unsere Felle, Schlafsäcke etc. an die Bäume. Als alles fast trocken war, fing es grad wieder an. Schließlich langte es uns und wir packten alles wie es war. Nachmittags half uns dann die freundliche Sonne, alles wieder in Ordnung zu bringen. Abends lud uns dann ein Arzt in sein Feierabendhaus ein. Wir durften duschen und bekamen etwas zu futtern. Diesmal hatten wir vorgesorgt. Wir hatten uns mit unseren Ponchos einen Unterschlupf gebaut und waren so gegen den Regen gewappnet, der auch in dieser Nacht kam.
Am nächsten Tag nahmen wir mal wieder den Bus und fuhren nach Porto. Es dauerte etwas, bis wir den richtigen Bus gefunden hatten, der uns zu einem Kloster brachte, in dem Jens bei seiner Portugal-Fahrt geschlafen hatte. Im Keller des Klosters war ein Raum von Pfadfindern, wo wir uns einrichteten. Der nächste Tag wurde damit verbracht, Porto anzuschauen. Wir probierten (ganz wenig) Portwein und jeder brachte seinen Eltern auch ‘ne Flasche mit.
Am Tag darauf standen wir pünktlich um 10 Uhr an der Bushaltestelle. Vor uns standen wieder 20 Stunden Busfahrt. Der Busfahrer hatte auch ein Einsehen und zeigte ein paar Filme. In Reichenbach am Bahnhof wurden wir alle von unseren Eltern empfangen.

Fazit:
Es war wieder einmal eine gelungene Fahrt. Nur von Bussen haben wir jetzt erstmal die Nase voll. Leider war das unsere letzte Fahrt mit Balli, aber zum Glück haben wir ja jetzt Stef, der uns noch etwas leitet.

Philip