Pfingstlager 2009

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Das letzte Pfingstlager führte uns auf den Handwerkerhof bei Mosbach. Nachdem wir angekommen waren, bauten wir die Kohten auf und am Abend gab es traditionsgemäß Käsenudeln. Dieses Jahr gab es natürlich auch wieder ein kleines Geländespiel und Gilden, so zum Beispiel die Messerbaugilde, die Schmiedegilde, die Backgilde und die Batikgilde. Auf diesem Pfingstlager wurde unter Anderem auch das 30-jährige Jubiläum des PBAs gefeiert. So kamen viele Ehemalige und feierten mit uns dieses Event, inklusive einem Festtagsessen und einer tollen Rede von unserem Bundeschef. Danach wurde mit einer Diaschau an frühere Zeiten erinnert. Am Abend veranstalteten wir eine große Singerunde, an der auch die Ehemaligen mit ihren Ehepartnern und Kindern teilnahmen. Abschließend kann man sagen, dass das Pfingstlager mal wieder sehr schön war.

Jubiläumsrede – 30 Jahre Antares

Ich freue mich heute anlässlich unserer 30-Jahrfeier so viele Antaresianer begrüßen zu können, Ehemalige sowie aktive Kinder, Gruppenleiter und Ältere.

30 Jahre – das ist eine lange Zeit, zum Beispiel die Lebenserwartung eines Schimpansen, unserem nächsten Verwandten im Tierreich. Das soll nicht heißen, dass das Projekt Pfadfinder dem Ende zu geht, vielmehr hat sich unser Bund über die 30 Jahre fast so erhalten hat wie er damals 1979 gegründet wurde. Regierungen kommen und gehen, die Gesellschaft hat sich extremst verändert und auch in unserer Welt zeigt die Globalisierung immer größere Ausmaße. Aber all dies kann unserer Gemeinschaft nichts anhaben. Der Lauf der Zeit geht zwar nicht völlig an uns vorbei, Generationen kommen und gehen, neue Gedanken und Einflüsse wirken auf den Bund ein. Aber dennoch blieben die meisten der Traditionen erhalten und werden im Bundesleben immer noch so weiter gelebt wie sie damals eingeführt wurden.

Aktuell haben wir leider immer mehr mit äußeren Einflüssen wie G8 zu kämpfen, die Kinder haben immer mehr Nachmittagsunterricht und Hausaufgaben. Zu meiner Pimpfzeit war der Heimabend noch die perfekte Ausrede, das Lernen zu verschieben und heute entschuldigen sich die Kinder wegen dem Lernstress vom Heimabend. All das wird wahrscheinlich auch noch viel von den Eltern gefördert, die ihre Kinder einem enormen Leistungsdruck aussetzen. Aber sind soziale Kontakte, oder wie es in unserer Neumodernen Wirtschaftswelt heißt, Social Skills nicht um ein vielfaches wichtiger als nur durch Fleiß angelesenes Wissen? Aber nicht nur mit dieses Problem hat uns G8 beschert, auch das Jahr das die Kindern und Jugendlichen weniger haben, zwingt uns zur Umgestaltung des bisher aktuellen Gruppen- und Gruppenleitersystems.

Die Entwicklung in Europa kam uns als fahrtenbegeisterten Völkchen wohl sehr zu Gute, nach der Wiedervereinigung und dem Fall des Eisernen Vorhangs hat sich so manch neues Fahrtengebiet aufgetan und auch allgemein ist es in Zeiten der Europäischen Union immer leichter geworden, andere Länder zu bereisen. Außerdem muss man meist für eine Großfahrt noch nicht einmal Geld wechseln, sondern kann nahezu überall mit Euros bezahlen. Auch Flugreisen sind inzwischen leider auch billiger als die gute alte Fahrt mit der Bahn. Eine Tatsache, die das Reisen zwar auf der einen Seite bequemer macht, aber vor allem aus unserer Sicht als Pfadfinder ökologisch doch etwas fragwürdig ist.

Allgemein bleibt zu sagen, dass die technischen Entwicklungen der letzten Jahre Pfadfinder fast immer notwendiger werden lassen. Kinder, die von klein auf an Computer, Fernsehen und vor allem das immer weitreichendere Internet gewöhnt sind, haben kaum mehr den Kontakt zur Natur und auch der reale Kontakt mit Gleichaltrigen nimmt immer weiter ab. Pfadis geben auf der einen Seite Halt durch regelmäßige soziale Kontakte und vor allem auf Fahrt lernt man mit unserer Natur umzugehen und sie wirklich zu schätzen.

Seit 30 Jahren sorgen wir also schon dafür, dass Kinder und Jugendliche raus in die Natur kommen. Und so soll das auch weitergehen. Denn schließlich sind wir kein Schimpanse, sondern eher eine Riesenschildkröte, und die wird mindestens 150 Jahre alt!