Normandie & Segeln Draco 2012

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Tag 2, Sonntag, 05.08.12

Sommer, Sonne, Strand und Meer – fast so war dieser zweite Eindruck des Meeres neben unserer Kohte, als wir an diesem sonnigen Morgen aus unserem Zelt krochen. Zwar noch verschlafen, und trotz mangelnder Motivation, war die Kohte bald abgebaut und hungrig stürzten wir uns auf zwei Leib mitgebrachten Brotes. Nachdem die Brotration, die eigentlich noch für den nächsten Morgen reichen sollte, aufgezehrt war, ereilte uns die Nachricht, dass unsere liebe Skipperin, die uns Horde in der zweiten Woche auf dem Segelschiffchen „Falado“ ertragen und beaufsichtigen sollte, keine weiteren Bootsmänner gefunden hatte, sodass wir, wenn sie bis zum Ende der Woche keine helfende Hand gefunden hätte, nicht die „Falado“ beziehen könnten. Doch wir waren nun schon einmal hier und hatten immerhin noch die 50/50 Chance, dass sie es schaffte, jemanden aufzutreiben. Das Meer zu unserer Linken, liefen wir also mit gepackten Rucksäcken los. Die Stimmung wurde auch nicht besser, als die Sonne herauskam und unseren Weg über den Sand (auf Sand läufts sich mit fetten Rucksäcken auf dem Buckel ziemlich scheiße) noch weiter veranstrengte. Außerdem quälte es, die ganze Zeit am Meer entlang zu laufen, ohne sich ihm überhaupt nähern zu dürfen. (Danny hatte am Tag zuvor ein Badeverbot erteilt, da der Aufbau der Kohte und das Sammeln des Holzes ziemlich schleppend vorangingen.) Doch unser toller Gruppenleiter ließ Gnade walten, sodass wir zur Mittagspause mit den Beinen ins kühle Nass durften – eine sehr kalte Erfahrung.. Zum Mittagessen gab´s für jeden einen Müsliriegel und dank Hannes noch einen schön zerquetschten Brownie – genüsslich. Mit halbvollen Mägen ging´s weiter und da die meisten schon ca. 17.00 Uhr schlapp machten, verkündeten Julia und Daniel, dass wir auf einer Anhöhe unser Nachtquartier in Anspruch nehmen durften, nur 500 Meter Strand zwischen uns und dem Meer.  Nach einem kurzen abenteuerlichen Trip im Meer, wo man sich auf Wellen warf, unten durchtauchte etc., wurde die Kohte aufgebaut und Amy, Daniel und Santino gingen Wasser holen, damit man die auf heute verschobenen Käsenudeln kochen konnte. Erst einmal um einen kleinen zugewucherten See herum, dann einen Matschweg hoch, wo der liebe kleine Daniel in Flip Flops Bekanntschaft mit sehr viel Schlamm, Dreck und Kuhscheiße machte, um dort, verdreckt von einem Mann in weißem Jeep verwarnt zu werden, dass wir hier keine Chance hätten etwas zu stehlen. Aha, wir standen irgendwo in der Pampa, umgeben von Feldern, verkleckert mit Matsch und leeren Flaschen und Töpfen in den Händen, was sollten wir, ein paar nett aussehende kleine Pfadis, hier im Feld klauen??!! Der Mann lief an uns vorbei, insgeheim wünschten wir ihm, ihn lege es auch in den Matsch, und liefen weiter zu ein paar Häusern, wo uns vier nette, gerade einziehende Leute das benötigte Wasser auffüllen ließen. Wir liefen zurück, als uns im Nieselregen der Mann wieder begegnete. Er versuchte uns zu erklären, dass wir in einem Naturschutzgebiet unsere Kohte aufgebaut hatten und nun hatte er, ein Umweltschutz-polizist, uns von dort verwiesen. Glücklicherweise habe er die andern, die im Regen alles zusammenpacken mussten, zu einem kleinen Campingplatz gelotst. Also quälten wir uns mit dem Wasser in den Händen die 2 km hinterher. Zum Glück hörte der tröpfelnde Regen bald auf und nachdem wir angekommen waren, die Kohte erneut aufgebaut hatten, konnten wir dann später trotzdem noch unsere verdienten Käsenudeln am Meer genießen. So war es kein Fehler, dass der Mann uns hierher gebracht hatte, bonne appetite!

Tag 5, Mittwoch, 08.08.12

Tag 5 begann wie jeder Tag, Aufstehen, Frühstück, Zusammenpacken, Kohte abbauen.. und wieder ging´s Wandern los, yeay. Nach 500 Metern stoppten wir dann doch, um die Flaschen erneut auf dem Klohäuschen aufzufüllen. Währenddessen blies ein Garten neben der Straße große Qualmwolken zum Himmel empor, vermutlich hatte irgendjemand etwas angefackelt.. Danach gings so richtig motiviert los und wir folgten unserem Wanderweg die Straße entlang. Irgendwann führte er uns über Feldwege und über irgendwelche Gitterabsperrungen, die mitten auf dem Pfad standen und total unnötig waren und alle 500 Meter so ein Teil auf uns wartete. Gegen Mittag quälten wir uns eine schier endlose Anhöhe empor, von Bäumen, Gestrüpp und Dornen umringt. Doch wir rafften uns auf, bezwangen diesen Berg und verloren nicht einmal unsere knallharte Motivation. Ein paar Straßen mussten wir noch entlang, dann plötzlich standen wir auf dem Berg, eine Riesenaussicht auf das Meer, die Sonne lachte und man fand ein ebenes grünes Stück Rasen neben ein paar Häusern. Für das Abendessen gingen ein paar an einem Haus nach Wasser fragen. Er überließ uns einen Hahn in seinem Hof wo wir unser Wasser auffüllen konnten. Dann wurden Spaghetti gekocht und Amy beharrte darauf, wieder so eine Spezialsoße wie letztes Jahr in Schweden anfertigen zu können, sodass sie und Esther sich über 20 Minuten daran machten, eine Soße zu kreieren und nicht beim Kohtenaufbau mit Hand anlegen mussten. Die Soße konnte sich sehen lassen und schmeckte perfekt zu den verklebten Spaghetti. Später gab Dylan noch seine neuen Songs wie„Tomate“,“Gurke“ und „Baum“ zum Besten gab. Natürlich alle selbsterfunden und entsprechend klangen sie auch (: Später machte er noch den `Kranich´ und amüsiert kroch man alsbald in die Kohte.

Tag 8, Samstag, 11.08.12

Schnell war die erlebnisreiche erste Woche unserer Fahrt überstanden, viel Scheiß war gemacht worden und viel hatten wir erlebt und gelacht. Heute würde unser letzter Fußmarsch anstehen und ab Mittag sollte man sich auf dem Segelschiff `Falado von Rhodos´ entspannen können. Als wir gerade am Frühstück saßen, verkündete Tina, die Skipperin, über Danny´s Handy, dass sie einen Helfer gefunden habe und wir heute Mittag unsere Bootstour starten können würden. Gemütlich genoss man das restliche Frühstück, als plötzlich ein braunes Etwas in unseren Kreis stürmte und Amy ihr Brot entriss. Ein Hund hatte es auf ihr Nutellabaguette abgesehen, fraß es genüsslich und rannte anschließend zu seinem Herrchen zurück, der es nicht nötig hatte, sich zu entschuldigen. Nach dieser Attacke packten wir ziemlich bald unsere Sachen zusammen, da wir ab 12 Uhr unser Bööötlein übernehmen wollten. Nach einigen Kilometern am Stadtrand von Cherbourg entlang, standen wir alsbald verschwitzt vor dem Hafen und hielten nach unserem Schiff Ausschau, man hatte uns gesagt, es sei unübersehbar. Nach dieser Aussage erwarte man Großes, doch diese Erwartungen verblassten schnell wieder, als wir vor einem rotschwarzen Holzschifflein standen, auch nicht schlecht. Es hatte ein grünes Deck, Mast mit Segeln und ein kleines rotes Plastikboot hing zur letzten Rettung am Heck des Schiffes. Es sah aus, als ob alles Nötige auf unserem Piratenschiff vorhanden sei, bloß die zwei Skipper ließen nichts von sich blicken. Gelangweilt lungerte man auf dem Steg des Schiffes herum, da Danny und Julia mittlerweile mit ein paar einkaufen gegangen waren und strengstes Bordverbot erteilt hatten. Nach einer Stunde machte man sich über eine blonde Frau mit Wikingerkörper und einem nebenher laufenden kleinen Kerl, der aussah wie ein bärtiger Frodo in Lederhosen, die so kurz waren wie Hotpants, lustig. Als die Beiden plötzlich auf unseren Steg einbogen, erahnte man, dass das unsere vermissten Skipper sein sollten… Als die Anderen nach zwei Stunden endlich einen vollgepackten Einkaufswagen über den Steg hinter sich herzogen, hatte man mit den Skippern, Tina und Steff, so hieß unser Hobbit, inzwischen das Deck und den Mannschafsraum besichtigt. Zuerst führte eine Leiter von Deck nach unten ins Kartenhäuschen, das Tina für sich in Anspruch nahm. Dahinter kamen Küche, Klo, ein Tisch mit den Betten drumherum, ganz am Ende führte eine Leiter wieder nach oben.  Nachdem man das ganze Essen unter Deck geschafft hatte, bereitete man zum Mittagessen einen Quark zu. Danach erklärte Steff eine Stunde lang Sicherheitsmaßnahmen von Schwimmwesten über warme Kleider und Ähnlichem. Dann sollte unser Törn endlich beginnen. Mit Fendern bewaffnet, leiteten wir unser Schiff sicher aus dem Hafen hinaus auf das offene Meer. Das Schiff schaukelte hin und her und reitete unsanft über die Wellen. In den Ersten begann die Übelkeit aufzukommen und Moritz erbrach sich als Erster. Über den Tag hinweg kotzte noch so mancher, doch den Rekord, den Moritz mit 10x an diesem ersten Tag aufstellte, konnte keiner überbieten. Danny hatte alle Hände voll unter Deck zu tun, um die Kotzenden, die sich hinlegen wollten, zu versorgen. Man versuchte sich an das Schaukeln zu gewöhnen, doch die meisten lagen frierend über der Reling und harrten mit Übelkeit im Bauch aus. Da unter Deck der Motor fürchterlich stank und es einem noch ärgere Kotzgefühle in den Magen lockte, verblieb man notgedrungen an Deck. Tina fuhr und mit der einbrechenden Nacht rafften wir uns trotzdem auf, um unter Deck ein wenig Schlaf zu finden. Das Wetter wurde wilder und Tina versuchte einen Hafen anzusteuern. Dort erklärte man uns über Funk, dass dieser schon besetzt sei und wir uns einen Platz in einem anderen suchen sollten. Zumindest unterhielt uns beim Wenden ein Feuerwerk, das im Hafen abgeschossen wurde. Tina bezwang die Wellen und schickte Danny die ganze Nacht über ans Steuer und da allen das Essen ziemlich vergangen war, blieb jenes aus, ganz toller 1. Tag auf dem Boot…

Tag 11, Dienstag, 14.08.12

Einmal mehr die Nacht durch gefahren, erklärte man uns endlich beim üblichen Frühstück, warum wir uns so beeilten: Nachdem wir von Guernsey und Jersey guten Wind hatten, war jetzt für Morgen Sturmwarnung rausgegeben worden. Und da die bretonische Spitze, die uns noch von unserem Ziel Brest trennte, auch bei normalem Wetter anspruchsvoll genug für eine unerfahrene und größtenteils seekranke Crew wie uns war, hieß es jetzt Beeilung und mit Volldampf nach Brest!

Also gings aus einer kleinen Flaute, in denen ein paar die Gelegenheit nutzen, einmal von Bord in den eisigen Atlantik zu springen und einmal um das Schiff herum zu paddeln, mit günstigem Wind und gehissten Segeln nach Westen und kamen so gut durch den Tag. Zum Abendessen genoss man Käsespätzle und mit dem schwindenden Licht wurden auch die Segel eingeholt. Sobald es dunkel war, hatte Danny das Vergnügen uns durch die Nacht zu steuern und Dylan, Hannes, Luis (gr.) und Julius quartierten sich freiwillig im Ausguck ein. Ein Meer aus Leuchtbojen und Leuchttürmen lotsten uns um die Landspitze herum und wiesen uns den Weg. Einmal tauchte eine (Delfin?) Rückenflosse achtern am Ruder auf und ein anderer sprang sogar steuerbord aus dem Wasser. Einmal begann das Heckwasser plötzlich zu leuchten, was wohl an Algen liegen soll, die durch die Bewegung des Schiffs zum fluoreszieren angeregt wurden. Steff meinte nach dem Pinkeln sogar, das selbst dadurch die Algen zum Leuchten gebracht werden könnten.. Ca. 12 Uhr gingen die Ausguckenden dann auch pennen, was Steff nicht guthieß und so weckte er Alexandra und Santino nacheinander, damit sie diese Aufgabe übernehmen konnten. In der nächtlichen Stille steuerte uns Danny sicher in die Brester Bucht und durfte dann alle zum Anlegemanöver wieder aufwecken. Da der Hafen wegen des aufkommenden Sturms recht gut bevölkert war, mussten wir an einem Außensteg anlegen, was ganz gut klappte, trotz vier Uhr morgens. Der Wind frischte dann pünktlich auf, als alles vertäut war und wir wieder in unsere Kojen konnten, um heute einmal auszuschlafen.

Tag 15, Samstag, 18.08.12

Die Heimreise stand ja kurz bevor, und man stand schon früh auf, packte die Rucksäcke und ging noch einmal mit dem Staubsauger das ganze Schiff durch. Man reinigte die Betten, das Kartenhäuschen und die Küche, dann war absolutes Bordverbot und nur Tina durfte noch einmal alles kontrollieren. Steff war schon mit dem 5 Uhr Zug in der Früh abgereist. Später brachten wir die ´Falado´ wieder an einen der Außenstege am Rande des Hafens, damit es für die Leute, die gleich nach uns das Schiff beziehen wollten, ein leichteres war, den Hafen zu verlassen. Ca. ab halb 11 Uhr gingen einige los, um uns beim Supermarkt ein Frühstück zu besorgen. Der Rest saß über 1,5 Stunde alleine mit Tina auf dem Steg und als sie endlich fortging, um ihren Mann, der sie abholen wollte, entgegen zu laufen, schlenderten wir am Hafen entlang und entdeckten ein Schiffsrestaurant mit Fendern so groß wie Kinder, sodass Dylan, Luis (gr.), Flo und Santino abwechselnd auf das Ding sprangen. Den lieben Flo hätte es dabei beinahe ins Hafenwasser versetzt beim Versuch, von dem Fender zurück auf den Steg zu gelangen. Irgendwann kamen die anderen endlich zurück und man genoss ein letztes Mal ein Frühstück auf dem Steg. Tina war inzwischen mit ihrem Mann aufgekreuzt, der sich anschließend zu uns gesellte. Bald darauf kamen die Leute, die das Schiff übernehmen wollten und wir machten uns langsam auf, von hier zu verschwinden. Nach dem Frühstück beim Spülen wurde Daniel noch von Danny in den Hafen geschmissen und Hannes wollte Luis (kl.) ebenfalls reinschmeißen, sprang anschließend aber selber hinein. Tropfnass kamen sie wieder heraus und die Franzosen begannen nun, sich auch auszuziehen, um in das Hafenwasser zu springen, Nachmacher. Wir nahmen unsere Rucksäcke auf, schleppten sie einmal um den Hafen herum zum Ausgang, und da wir noch einige Zeit hatten, konnte jeder noch einmal duschen gehen. Sauber von Kopf bis Fuß sammelten wir uns wieder vor dem Eingang des Duschhäuschens und liefen anschließend zur Bushalte, da wir weiter in die Stadt rein wollten. Nach einer halbstündigen Fahrt mit dem Bus verließen wir ihn in der Nähe des Brester Bahnhofs, von dem aus wir morgen nach Hause fahren wollten und man suchte einen geeigneten Platz, wo wir heute nächtigen konnten. Unsere Suche führte uns in einen kleinen Park, in dem wir erst einmal unsere Rucksäcke absetzten, um zu pausieren. Julia und Danny gingen erst einmal die Lage checken und besorgten anschließend alles für unser heutiges Abschlussessen in einem nahen Laden. Währenddessen zog eine Gruppe von Jugendlichen, so zwischen 17 und 20, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Ein Kerl von ihnen versuchte sich im Breakdancen, und da es ziemlich scheiße aussah, lachten wir ihn teilweise aus. Als dieser sah, dass man sich über ihn lustig machte, wurde er sauer, kam zu uns, und wollte uns drohen. Julius, der sagen wollte, dass wir ihn überhaupt nicht verstünden, irritierte ihn mit seinem Deutsch und er zog wieder ab. Zum Glück kamen Danny und Julia alsbald wieder, und als ein Franzose auf seinem Roller daherkam, sich zu der Gruppe gesellte und sie ihm erzählten, dass wir sie ausgelacht hatten, kam er her und schrie uns an. Gebildeter wie der Andere schien er schon zu sein, denn er hatte einige Brocken Englisch drauf. Danny der sich für unsere Lage erklären wollte, wurde mit, zitiert: „You think I look like a clown? I´m not a clown! I fuck you everywhere!“ abgeblockt. Schnell flüchteten wir in einen benachbarten Park der weiter unten an der Straße lag. Wir machten es uns unter ein paar Bäumen gemütlich und dann sollte unser Abschlussessen endlich beginnen. Da der Supermarkt keine Sandwiches führte, griffen wir auf Baguette zurück, dass einem nach dieser einen Woche langsam zu den Ohren raushing. Die Belage, die es zur Auswahl gab, machten dies aber wieder schnell wett, und so genoss man sein Baguette mit Frischkäse, Tomaten, Salat, vier verschiedenen Schinken, Käse, Kiri, Salzbutter, Mayonaisse, Ketchup und vielem mehr. Als es dunkelte begannen die Ersten einzuschlafen, die anderen machten noch Singerunde bis in die Nacht hinein und nur Julius und Moritz hatten Schiss vor den Pennern, die im Park rumlungerten, und machten deswegen die Nacht durch.

Tag 16, Sonntag, 19.08.12

Abreisetag, früh weckte uns Danny´s Handywecker, da unser Zug schon um 8.30 Uhr im Bahnhof auf uns wartete. Bei einigen besonders verschlafenen Kandidaten musste Danny sogar mit Wasser nachhelfen, damit sie aufstanden. Wir packten unser Zeug in der sonntaglichen 7 Uhr Frühe und frühstückten kurz mit dem Verbliebenen von gestern Abend. Plötzlich beschwerten sich Einige lautstark, als ein komischer Kerl ankam und uns fotografierte. Es stellte sich aber schnell heraus, dass es nur Moritz´s Dad war, der ihn von hier abholen wollte, da sie noch einen zweiwöchigen Frankreichurlaub vor sich hatten. Wir verabschiedeten uns und liefen anschließend los, in den Brester Bahnhof. Dort musste man noch dringend zur Toilette. Flo war so begeistert von der pinken Klopapierrolle, dass er sie kurzerhand mitgehen ließ. Wir stiegen in unseren Zug, verpackten schnell das Gepäck und die ersten begannen im Land der Träume zu verschwinden. Der Zug brachte uns nach Paris, wo wir total verschwitzt ausstiegen und uns dort eine pralle Hitze empfing. Irgendwie war das Wetter hier viel wärmer. Wir, in unseren warmen Kleidern, dem bretonischen Wetter entsprechend, begannen uns ziemlich schnell von ihnen zu entledigen. Neben Leuten in Sommerkleidern liefen wir zur Metro die uns wieder zum anderen Pariser Bahnhof bringen sollte. Zum Glück fuhren diese Züge alle paar Minuten und unserer kam ziemlich bald. Dann erfuhren wir, wieso diese Bahnen so schnell waren, sie öffneten 20 Sekunden, man konnte einsteigen, dann schlossen sie wieder und fuhren weiter. Wir mit unseren großen Rucksäcken waren noch unerfahren mit den Metros und so schloss sich die Tür ziemlich schnell wieder, Danny und Flo standen noch draußen und Santino war zwischen den Türen eingeklemmt worden. Danny versuchte die Tür wieder zu öffnen, was irgendwie nicht ging, und riss anschließend an den beiden Flügeln. So konnte zumindest Santino noch in den Zug hinein, die beiden anderen standen noch draußen und mussten mit dem nächsten Zug hinterherfahren. In der Metro war es stickig und heiß und man hatte fast keinen Platz, um sich überhaupt zu bewegen. Irgendwann quetschen wir uns zwischen den ganzen Leuten hinaus, Julia achtete darauf, dass keiner in der Menge stecken blieb, und fünf Minuten später stießen auch Danny und Flo wieder zu uns. Im Pariser Bahnhof gammelten wir über 1,5 Stunden herum und machten eine Süßrunde nach der Anderen. Als unser Zug endlich kam, hatten wir natürlich Plätze in einem der letzten Waggons und durften erst einmal einen halben Marathon bewältigen. Auf der Fahrt wurde wieder hauptsächlich geschlafen, gegessen, Scheiß gelabert, und Danny stieß uns an, am Fahrtenbuch weiterzuschreiben. Nach über 2 Stunden kamen wir endlich wieder daheim, in unserem geliebten Karlsruhe, an. Die ganzen Family´s warteten dort auf uns und empfingen alle herzlich. So ging wieder eine gelungene Fahrt vorbei, mit viel Spaß und Action und der bitteren Erkenntnis, dass wir zusammen über 47x auf dem Schiff gekotzt hatten, wobei Daniel mit seinen 13 Mal der Kotzking war, gingen wir mit Eltern, Geschwistern, Freundinnen & Co glücklich nach Hause.

Oh, servus!                                                                Santino