Mit dem Zug durch Asien

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Zwei unserer aktiven Gruppenleiter haben sich nach ihrer Großfahrt mal wieder zu einem Bonusabenteuer aufgemacht. Mit der Transsibierischen Eisenbahn durch Asien. Hier ein kleiner Bericht über ihre Reise:

Als es nach einem Jahr planen und vorbereiten endlich losging waren wir dann doch etwas aufgeregt. Unser erster Zug, ein ICE nach Hannover, kam tatsächlich pünktlich. Wir verabschiedeten uns und stiegen ein. Fährt man mit der Bahn nach China sind die Zeitdimensionen natürlich etwas anders und so vergingen die zwei Tage bis nach Moskau wie im Flug.
In Moskau angekommen fuhren wir mit der Metro ins Hotel und hatten damit unser erstes Ziel erreicht. Den Tag verbrachten wir dann am Kreml und im Zentrum. Am nächsten Tag fuhren wir zu unserem ersten Couchsurfinghost im Osten von Moskau. Dabei stellte sich heraus, dass es nicht die beste Idee ist mit Wanderrucksack zur Rushhour U-Bahn zu fahren. Da wir uns in der Entfernung völlig verschätzt hatten kamen wir auch noch eine halbe Stunde zu spät. Die Wohnung war ganz oben in einem Hochhaus und wir hatten ein Zimmer für uns allein. Unser Host (Wasili) hatte noch Besuch von seinem Neffen mit dem wir die folgenden 2 Tage in Moskau verbrachten.
Dann ging es endlich auf die eigentliche Transsibirische Eisenbahn. Wasili fuhr uns zu einem der Moskauer Bahnhöfe und wir verabschiedeten und bedankten uns. Am Bahnhof angekommen fuhr bald schon unser Zug ein. Als wir unseren Wagon betraten bereuten wir direkt, dass wir die 3. Klasse genommen hatten. Vielleicht 50 Leute quetschten sich in die unklimatisierten und nicht wirklich voneinander abgegrenzten Abteile. Schnell wurde es sehr heiß und stickig. Die nächsten 5 Tage verbrachten wir mit allerlei dies und das, wobei uns das Zugklima immer besser bekam und uns erstaunlicherweise nie wirklich langweilig wurde. Außerdem machten wir zahlreiche Bekanntschaften.
Dennoch waren wir schließlich froh als wir in Irkutsk wieder aussteigen durften. Irkutsk war unser Ausgangpunkt zum Baikalsee, den wir noch am selben Tag per Bus erreichten. Dort hatten wir 2.5 wunderschöne, aber anstrengende Tage. Schön weil die Landschaft des Baikalsees einfach der Wahnsinn ist, und anstrengend weil wir innerhalb dieser Zeit 50km auf Trampelpfaden mit jeweils knapp 25kg Gepäck zurücklegten. Wieder auf dem Rückweg hatten wir noch eine Nacht Couchsurfing in Irkutsk bevor es weiter in die Mongolei gehen sollte. Aufgrund der unkalkulierbaren Langsamkeit der lokalen öffentlichen Verkehrsmittel verpassten wir unseren Zug allerdings um wenige Minuten und mussten eine weitere Nacht in Irkutsk am Bahnhof verbringen. Dafür durften wir mit dem nächsten Zug dann in der zweiten Klasse fahren, die sehr entspannt war.
In Ulan-Bator (Hauptstadt der Mongolei) erwarteten uns unser Guide und unser Fahrer, die uns zu einem echt coolen alten Geländebus führten. Den Rest des Tages fuhren wir durch die endlose Weite der Gobi zu einem Jurtencamp in der Südgobi.
In der Wüste fuhren wir zu allerhand tollen Plätzen. Das besondere der Wüste war vorallendingen die Stille und die Weite. Der Geländebus fuhr dabei immer auf Schotterwegen bzw. manchmal auch ‚Off-road‘. Geschlafen haben wir dort immer in Jurten, welche von Familien vermietet wurden. Nach 5 Tagen abseits sind wir dann wieder in der Hauptstadt ‚UB‘ wie sie die coolen Leute nennen, angekommen und verabschiedeten uns von unserem tollen Guide und unserem Fahrer. Nächster Stop war nun Beijing.

Wir ahnten noch nicht was es alles für uns zu bieten hatte…