Korsika Lupus 2009

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

Wir trafen uns an einem schönen Donnerstagmorgen vollzählig am Hauptbahnhof Karlsruhe, wo um 8 Uhr unser Zug nach Zürich fuhr. In Italien angekommen hatten wir eine lange Zugfahrt hinter uns, waren erschöpft und standen am falschen Hafen! Auf den Schock aßen wir dort erst einmal eine riesige Wassermelone, die David sehr gekonnt zerteilte. Nachdem sich Robert und David um den Abfahrtsort unserer Fähre gekümmert hatten, fuhren wir mit dem Bus zum richtigen Hafen, von dem um ca. 23 Uhr unsere Fähre auslief. Wir machten es uns in den Liegestühlen auf dem Deck bequem und schliefen nach einer Schokosüßrunde auch alle allmählich ein.

Früh morgens in Bastia angekommen, liefen wir zum Bahnhof und frühstückten. Wir hatten eine Stunde Aufenthalt bis unser Zug nach Corte fuhr. In Corte gingen wir noch schnell einkaufen und liefen dann auch gleich los. Es war unglaublich warm und es ging gleich bergauf. Wir liefen dann noch ein wenig am Tavignano entlang, wo wir nach einer Weile auch Mittagspause machten. Dort stürzten sich alle sofort ins kühle Nass, weil wir diese Hitze einfach noch nicht gewohnt waren und gefühlt verbrannten. Robert, Nils und Niki gingen einkaufen und es gab leckeren Obstquark. Nach dem Essen liefen wir noch ein Stückchen weiter und erreichten so den alten Lagerplatz der Al Antlias, eine große Steinplatte direkt am Fluss. Wir kochten, wie immer am ersten Abend, Käsenudeln und legten uns irgendwann unter dem Sternenhimmel schlafen.

Es gab Müsli zum Frühstück und nachdem alle, sogar Fabian, gepackt hatten ging es ziemlich steil bergauf. Nachdem das Stück erfolgreich gemeistert wurde, liefen wir gemütlich weiter. Als wir eine Pause einlegten, haben einige zum ersten Mal in ihrem Leben eine Schlange gesehen, die sich jedoch nicht sonderlich für uns interessierte. Außerdem badeten wir mal wieder und nach längerer Zeit des Chillens aßen wir Baguette. Währenddessen wurde die „nicht-fluchen-schreien-nerven-mobben-und andere Leute dumm anmachen“-Regel eingeführt, bei der Nils bis Redaktionsschluss mit 7 Töpfen kläglich versagte. Wir liefen noch ein Stückchen weiter und ließen uns dann nochmals an einem ehemaligen Lagerplatz der Al Antlias nieder. Es wurde erneut gebadet und Staudämme gebaut, bis es dann irgendwann Abendessen gab. Nach den leckeren Gnocchi mit Tomatensauce verkrochen wir uns allmählich auch schon in unseren Schlafsäcken.

Am nächsten Morgen gegen 8 Uhr fing Fabian an seinen Rucksack zu packen, um nicht wieder der Letzte zu sein, während wir anderen noch schliefen. Gegen 11 waren wir dann alle wach und beim Müslifrühstück wurde verkündet, dass heute ein Ruhetag eingelegt wird.. Tja Fabian, ein Versuch war es wert! Der Tag wurde wie ein üblicher Ruhetag mit baden, chillen, Karten spielen und waschen verbracht. Julia eröffnete an diesem schönen Nachmittag ihren Friseursalon und schnitt Niki die Haare. Auf jeden Fall, hier ein großes Lob…besser als vorher sahen die Haare auf jeden Fall aus, wenn auch nicht perfekt! Das Mittagessen viel flach, weil wir so spät gefrühstückt hatten und zum Abendessen gab es dann Tortellini. Nach dem Essen räumten wir ein wenig auf, da wir am nächsten Morgen früh aufstehen wollten.

Wie geplant standen wir morgens ziemlich zeitig auf und aßen nach dem Packen knuspriges Brot. Wir liefen bis wir an einem Campingplatz ankamen. Heute war es ziemlich frisch im Vergleich zu sonst und hin und wieder fiel auch mal ein Regentropfen. Robert und David gingen einkaufen und der Rest spielte zur Abwechslung Arsch. Gegen 20 Uhr kamen die beiden mit viel Essen zurück und kurz darauf kochten wir Reis mit Scheiß.

Die weiteren Tage wurden wie gewohnt, mit Wandern, Baden, Essen, Singerunde, Lachen und Schlafen verbracht. Ein besonderes Erlebnis, was durchaus erwähnenswert ist, war, dass wir eines Mittags neben einer Herde Wildpferde unser Essen genießen konnten. So saßen wir in der wundervollen Natur und genossen neben schönen Pferden unser Brot. Nach dem Essen haben auch einige von uns recht erfolglos versucht auf diesen zu reiten, aber nur Nick hat mit Hilfe seiner Gitarre einen kleinen Erfolg einstreichen können.

Wegen der Hitze und schwindender Kraft unsererseits haben wir auch zwischen den Tagen an denen gewandert wurde immer mal wieder einen Ruhetag eingeschoben um wieder Kraft zu tanken. Diese Tage waren dann eigentlich wie der perfekte Urlaub. Wir hatten unseren Lagerplatz meist neben dem Fluss und konnten so den ganzen Tag baden und uns die Zeit mit anderen lustigen Dingen vertreiben.

Nach einigen Tagen von Wandern und Erholung machten wir uns zum Abschluss der Fahrt auf Richtung Porto. An einem Brunnen in Ota machten wir kurz Halt, um unsere Flaschen aufzufüllen. Von dort aus ging es weiter zu einem Supermarkt, an dem wir alle ein Eis bekamen. Dann liefen wir weiter Richtung Meer. Robert und David liefen zielstrebig zu ihrem alten Lagerplatz, den dann auch wir für die restlichen 5 Tage einnahmen. Wir durften feststellen, dass die Aussicht von hier ziemlich genial war. Wir konnten quasi aus dem Schlafsack aufs Meer schauen und waren von purer Idylle umgeben! Es war einer der schönsten Lagerplätze die wir je hatten!

Hier hatten wir dann trotz dem ausbleibenden Wandern eine recht ereignisreiche Zeit. Nachts bekamen wir immer Besuch von einem Fuchs, haben uns aber eingeredet, dass er wahrscheinlich noch mehr Angst vor uns haben wird, als wir vor ihm. Aber Pustekuchen! Eines Morgens hörten wir Nikki schreien… man muss dazu sagen, Nikki schreit des Öfteren mal ohne Grund herum, weswegen ihn im ersten Moment auch keiner wirklich ernst nahm. Jedoch hatte ihn der doch nicht so ängstliche Fuchs in der Nacht ins Ohr gebissen. Robert und Nikki machten sich also nach dem Frühstück auf zum Arzt. Glücklicherweise versicherte dieser den beiden, dass es  in Korsika keine Tollwut gäbe und so alles nur halb so schlimm sei. Es gab auch noch einen weiteren kleinen Unfall. In der Bucht direkt neben unseren Platz gab es im Meer einen sehr schönen Felsen, der  uns als Sprungturm diente. Jedoch ist Julia einmal wohl so blöd ins Wasser gesprungen, dass sie sich den Fuß ziemlich aufriss. Da war es wirklich gut, dass wir nicht mehr wandern mussten, da sie das mit dem Fuß wohl nicht mehr allzu gut gekonnt hätte.

Am letzten Morgen in Korsika packten wir ein letztes Mal alles zusammen und liefen los. Erst einmal in Richtung Strand, damit wir nach unserem Bus schauen konnten. Als wir mit dem Bus in Corte ankamen, warteten wir kurz auf unseren Zug nach Bastia, der dann richtig voll war. Wir mussten mit dem Zug blöderweise 2 Stunden fahren und als wir dann endlich ankamen stand dort zum Glück direkt ein Shuttlebus, der uns zum Hafen fuhr. So stellten wir uns in der Schlange für Fußgänger an und konnten nach kurzer Zeit auch schon auf die Fähre. Wir sicherten uns gleich die Liegestühle auf dem oberen Deck.

Am nächsten Morgen legten wir in Savona an und verloren erst einmal Nils, weil wir kreuz und quer durch die Fähre geschickt wurden. Draußen haben wir ihn wieder gefunden und liefen alle gemeinsam los in Richtung Savona-Bahnhof. Da Julias Fuß noch ziemlich schmerzte, liefen wir allgemein etwas langsamer und legten einige Pausen ein. Ideal war das nicht, aber  so etwas gehört auch immer wieder dazu. Solange alle wieder lebendig zu Hause ankommen, ist alles gut! Wir liefen ca. 4km am Meer entlang, bis wir in Savona ankamen. Dann gingen wir auf Bahnhofssuche und warteten Ewigkeiten auf unseren Zug. Von Savona aus fuhren wir weiter nach Mailand und von dort weiter nach Lugano. Dieser Zug hatte blöderweise Verspätung und wir verpassten unseren Anschlusszug nach Zürich, der uns vor der Nase weg fuhr. In Zürich angekommen machten wir Abschlusskreis und stiegen in einen ICE, der uns dann ganz schnell nach Karlsruhe fuhr, wo wir gegen 2 Uhr von unseren Eltern in Empfang genommen wurden. Kurz und knapp war es eine klasse Großfahrt mit vielen tollen Erlebnissen und jede Menge Spaß!

-Berenike-