Korsika Centaurus 1997

Jugendarbeit in Waldbronn - Seit 1979

mit dabei waren: Justus, Nils, Christian, Holger, Vahe, Dominik

kleiner Auszug aus dem Fahrtenbericht!
(…)
Dann ging ein Teil noch baden, der Rest machte irgendetwas anderes. Gerade als die Leute einkaufen gingen kamen zwei Polizisten, die aber dazu überredet wurden, daß wir noch bis 4 Uhr bleiben durften. Um 15.15 Uhr liefen wir dann zum Bus, der uns wieder nach Corte bringen sollte. Diese Busfahrt war nicht gerade billig, was wohl daran lag, daß der Busfahrer sein und unser Leben riskierte. Als dann ein Spinner im Jeep ein bißchen zu schnell um ‘ne Kurve kam, mußte er ‘ne Vollbremsung machen und verlor seine Lenkstange, als er gegen die Felswand prallte. Es dauerte dann ein Weilchen bis wir weiter fahren konnten. Am Abend in Corte angekommen, liefen wir noch aus der Stadt und legten uns dann an den Straßenrand im Restonica-Tal. Es war nicht direkt an der Straße, sondern ein bißchen am Fluß. Sonst war nichts mehr, was wichtig war, außer, daß es Käsenudle gab.

12.8. 1997, 13. Tag:

Eh boah, der Tag der jetzt kam fing für uns um 7.30 Uhr an als wir aufwachten. Nachdem wir unsere Eßgeschirre gewaschen und gepackt hatten liefen wir los. Leider lagen vor uns 12 km Straße, die wir bis zum Mittag laufen wollten. Es ging immer im Restonica-Tal entlang. Erst nach einer Stunde, als wir schon fast verhungert waren gewährte uns Domme das Frühstück. Leider waren es, wie fast immer, nur Biscottes. Da wir wenig Bock hatten zu laufen streckte Christian A. bei einem Pickup kurz entschlossen den Daumen raus, und der Pickup hielt an. Auf der Ladefläche fuhren wir dann die zehn Minuten bis zu unserem Siesta Platz, an dem wir noch einmal vor der Hochgebirgstour badeten. Danach ging es dann richtig los. Nach 1 1/2 Stunden steilem Anstieg kamen wir an einer Bergerie vorbei, wo wir Käse kauften, Wasser auffüllten und die Gitarre hinterließen, da wir keine Lust hatten sie auf den 2600m hohen Monte Rotondo zu tragen. Wiederum nach 1 1/2 h kamen wir dann bei unserem Tagesziel, dem Lac d’Oriente an. Da es schweinisch kalt war, gingen wir kurz nach dem Reis mit Tomatensoße ins Bett.

13.8.1997, 14. Tag:

So gegen 8 Uhr wachten fast alle auf. Da die Nacht eiskalt gewesen war, blieben wir noch eine halbe Stunde liegen. Dann machten wir uns aber langsam daran endlich unser Eßgeschirr zu spülen, zu packen, zu essen und dann auch noch loszulaufen. Was das miese an diesem Tag war: man sah schon am Morgen bevor man losgelaufen war sein Ziel. Wären wir so schnell gewesen wie der Reiseführer-Wanderer, hätten wir nach 2 Stunden, also um 10.30 Uhr oben ankommen sollen. Doch der Anstieg war total mies, zum Teil ging es 100% aufwärts. Das schlimme war, daß es nicht immer nur Fels war, sondern manchmal auch ein Kiesfeld. Unter diesen Umständen und weil wir nicht in Eile waren kamen wir nur im Schneckentempo vorwärts. Schon am Vortag hatten wir eine Gruppe deutscher Fußballer getroffen, die aber an diesem Morgen vor uns losgelaufen war, die an diesem Tag aber auch wieder absteigen wollte. Es kamen auch noch andere Wanderer aber es waren keine dabei, die erwähnenswert gewesen wären. Da der Weg nicht gut markiert war machten wir leider einen Abstecher zu einem kleinen Gletschersee (der höchste oder zweithöchste Korsikas). Der war brutal kalt. Da wir ja den falschen Weg genommen hatten ging es zwischendurch wieder bergab, was uns aber nicht sonderlich störte. Dann ging es über Geröll- und Schneefelder weiterhin aufwärts. Das war nicht ganz ungefährlich, da man immer wieder Geröll losgetreten hat. Also entstanden immer wieder kleine Pausen, die dann zum Ausruhen benutzt wurden. Um 13.00 Uhr machten wir dann Mittagspause und aßen logischer Weise nur Dommeomme Sparration. Von da aus brauchten wir dann noch 11/2 Stunden bis zum Gipfel. Da der Weg jetzt in einem Tal fast senkrecht hoch ging mußten wir alle 200 Meter Wegstrecke (100-200 Höhenmeter) eine kleine Pause machen. Dann kamen wir endlich um 14.30 Uhr am Fuße des Gipfels an, wo uns zwei Deutsche rieten erst mal ohne Gepäck den Gipfel zu erklimmen, was wir dann auch machten. Dann nahmen wir aber unser Gepäck doch noch mit nach oben und besetzten als erstes die Schutzhütte in der wir schlafen wollten. Oben auf dem Gipfel aßen wir dann den Käse, den wir beim Schäfer gekauft hatten. Dort oben war noch ein Deutscher mit dem wir uns dann noch eine 3/4 Stunde unterhielten. Wir wunderten uns warum der eine Sonnenbrille aufhatten, doch nach einiger Zeit merkten wir es an unseren eigenen Augen. Nach einer Partie Doppelschach von Nils, Vahe, Christian und Jussy bei der Nils Vahe bezwang, legten wir uns wegen unserer Müdigkeit einfach in der Hütte in unsere Schlafsäcke. Als nach einer halben Stunde die Türe von einem Franzosen aufgetreten wurde und dieser uns auf Englisch gefragt hatte wie viele wir wären antwortete Domme wir wären 6. Die Franzosen waren 12. Da wir zuerst da gewesen waren hatten die Frenchmen Pech. Bis auf drei Französinnen, die noch in der Hütte schliefen, mußte der Rest draußen schlafen. Zum Abendessen gab es dann Kouskous, der sauscheiße schmeckte. Als wir dann schon in unseren Schlafsäcken lagen kam ein Franzose der Deutsch konnte und sagte uns wir sollten sie “klar machen”. Als eine saudumme Französin Nils leere Flasche antippte (wir hatten unser Zeug aus Platzmangel an die Decke gehängt) fiel die einer anderen saudummen Französin voll auf den Bauch, der Effekt: lachen ohne Ende. Als dann eine andere auf Holger stolperte ergab sich der gleiche Effekt wie vorher. Dann kamen noch einige tolle Konversationen, die nicht erwähnenswert waren, und so schliefe wir dann um 10 Uhr ein, ohne Französinnen im Schlafsack.

14.8.1997, 15. Tag:

An diesem Tag liefen wir die Strecke, die wir an zwei Tagen hinauf gelaufen waren wieder an einem hinunter. Die Nacht war relativ warm gewesen, doch als wir um 6 Uhr von unserer Uhr geweckt worden waren hörten wir den Wind um die Schutzhütte pfeifen, und so legten wir uns nochmals 21/2 Stunden schlafen. Dann machten wir uns an den Abstieg, vorher hatten wir uns natürlich von den Franzosen verabschiedet. Als wir hinaufgestiegen waren hatten wir eigentlich mit einem ziemlich harten Abstieg gerechnet, doch es war relativ einfach. Für den Abstieg bis zum See, den wir aufwärts in 31/2 Stunden geschafft hatten, brauchten wir abwärts nur 2 Stunden reine Laufzeit. Dort legten wir uns erst noch mal für eine Stunde hin. Da es dort keine Schatten spendenden Bäume gab mußten wir uns in die heiße Sonne legen. Gerade als wir den See am anderen Ende verlassen wollten riß Christians Affenriemen in zwei Teile. In der dadurch entstandenen Pause machten wir auch gleich Mittagessen. Dann kamen wir nach einer weiteren Laufstunde an der Bergerie an, an der einige eigentlich noch Käse kaufen wollten. Doch leider war der Schäfer nicht da, und so schnappten wir uns nur unsere Gitarre, tankten nochmals Wasser auf und machten uns dann an den weiteren Abstieg. Nach abermals einer Stunde kamen wir dann an der Straße an, an der wir vor zwei Tagen losgelaufen waren. Nachdem wir uns dort einen schönen Platz gesucht hatten, kochten wir und schliefen nach der anstrengend Tour auch bald ein. Es war ungefähr 10.00 Uhr.

16.8.1997, 17. Tag:

Wir liefen den Rest bis Corte, wo wir uns mit den Fornaxen und Akrabs verabredet hatten. Diese wollten nur bis zu dem Punkt laufen, an dem wir ins Hochgebirge eingebogen sind. Wir wußten gleich, daß sie schon nach drei Tagen wieder zurück sein würden, also sind wir schon ins Tavignano-Tal gelaufen. Während Eva-Maria und Marc auf unser Gepäck aufpaßten gingen wir einkaufen. Dann liefen wir, jeder mit zwei Plastiktüten voll Essen für’s Abschlußessen zu den restlichen Fornaxen und Akrabs. Bis dorthin war aber noch ‘ne Menge Zeit, also badeten wir noch mal nach der Hochgebirgstour. Um 17.00 Uhr fingen wir dann an das “große Fressen” vorzubereiten. Pro Person gab es: 2 (relativ kleine) Baguettes, 2 Eier, 1 Camembert und eine Tomate. Für alle zusammen hatten wir: Mayonnaise, Wein, Salat, Thunfisch, Sardinen in Tomatensoße, Schweppes, Orangensaft und Fanta. Dann waren wir alle so satt, daß wir kaum noch laufen konnten. An diesem Abend machten wir ausnahmsweise mal eine Singerunde mir Fornax und Akrab, so gegen 23.00 Uhr schliefen wir dann ein.

Die restlichen Tage: Rückfahrt von Corte mit der Bahn nach Bastia, wo wir von einem Obdachlosen belästigt wurden. Dort verbrachten wir eine Nacht. Von Bastia mit der Fähre nach Genua, von Genua mit dem Zug nach Mailand, von Mailand über Nacht nach Karlsruhe Hauptbahnhof, dann mit der Albtalverkehrs Gesellschaft nach Waldbronn bzw. Karlsbad.

von allen ausser Dominik